1418coach

1418Coach-Ausbildung: Die Jungen packen mit an

von Fabio Baranzini – 14. März 2021

Jugendliche während der 1418coach-Ausbildung bei einer Übung am Barren

Bild: Fabio Baranzini

Im Rahmen der «1418coach»-Ausbildung der Sektion Sport des Kantons Aargau werden Jugendliche zu Hilfspersonen ausgebildet – ein Projekt mit viel Potenzial, mit dem bis Ende 2023 rund 1100 Aargauer Jugendliche ausgebildet werden sollen. 

Viele Sportvereine und -verbände verfolgen das Ziel, Leistungssportlerinnen und Leistungssportler auszubilden. Die Voraussetzung dafür ist eine breite Basis. Diese Basis ist der Nachwuchs. Entsprechend wichtig ist es, dass die jungen Sportlerinnen und Sportler gut ausgebildet werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe für Vereine und Verbände, denn es ist nicht einfach, Coaches zu finden, welche die nötigen Qualitäten und zeitlichen Ressourcen mitbringen, um sich zumeist ehrenamtlich für den Nachwuchssport zu engagieren.

Um diesem personellen Engpass entgegenzuwirken, hat der Kanton Aargau bereits im Sommer 2019 im Rahmen des Eidgenössischen Turnfests in Aarau das Projekt «1418coach» lanciert. Dabei werden Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren zu Hilfsleiterinnen und Hilfsleitern ausgebildet. Ihre Einsätze in Trainings, Wettkämpfen und Trainingslagern werden mit Beiträgen aus dem Swisslos-Sportfonds Aargau entschädigt. «Bislang konnten wir im Kanton Aargau 214 Jugendliche ausbilden. Geplant ist, dass 2021 neun Ausbildungswochenenden mit je zwei Sportarten und 40 Teilnehmenden durchgeführt werden können», sagt Natalja Hochstrasser, Projektleiterin «1418coach» bei der Sektion Sport des Kantons Aargau.

«Wir verfolgen das Ziel, bis Ende 2023 rund 1100 Jugendliche aus Aargauer Sportvereinen zu ‹1418coaches› auszubilden»

Natalja Hochstrasser, Projektleiterin 1418coach Kanton Aargau

1100 Jugendliche sollen ausgebildet werden

Die Verantwortlichen sind sehr zufrieden, wie das Projekt bislang angelaufen ist. Entsprechend hat man auch das Kursangebot erweitert, neue Sportarten aufgenommen und die Zusammenarbeit mit weiteren Kantonen ermöglicht. Neu können die Jugendlichen aus dem Aargau in elf anderen Kantonen «1418coach»-Ausbildungen besuchen und umgekehrt. «Wir verfolgen das Ziel, bis Ende 2023 rund 1100 Jugendliche aus Aargauer Sportvereinen zu ‹1418coaches› auszubilden», sagt Natalja Hochstrasser.

Laura Zünd (17) hat ihre «1418- coach»-Ausbildung bereits abgeschlossen. Die junge Aarauerin, die selber im Satus Oberentfelden aktiv ist, hat sich in den letzten Sommerferien zur Hilfsleiterin im Geräteturnen ausbilden lassen. «Ich wollte als Leiterin bei den Kids mithelfen. Das hat mich schon lange gereizt», erzählt sie. «Als mich die Leiterinnen meines Vereins dann auf den ‹1418coach›-Kurs aufmerksam gemacht haben, war für mich klar, dass ich teilnehmen werde.»

Jugendliche während der 1418coach-Ausbildung bei einer Übung beim Bodenturnen

Bild: Fabio Baranzini

Als Hilfsleiterin im Einsatz

Das Kurswochenende im «GoEasy» in Siggenthal hat Laura Zünd gut gefallen. «Wir haben viel Zeit in der Halle verbracht und waren selber aktiv. Natürlich gab es auch Theorieteile, aber der Mix hat gut gepasst. So war es immer abwechslungsreich», erzählt sie. Vor allem im Bereich der Kommunikation mit den Kindern habe sie einiges gelernt und habe viele Übungsideen mitnehmen können. Das Gelernte konnte Laura Zünd in der Zwischenzeit bereits umsetzen. Denn mittlerweile ist sie als Hilfsleiterin beim Satus Oberentfelden eingestiegen.

Gemeinsam mit zwei weiteren «1418coaches» und zwei ausgebildeten J+S-Leitern kümmert sie sich um eine kleine Gruppe des Geräteturn-Nachwuchses im Verein. «Wir unterrichten rund zehn Mädchen, die zwischen acht und zehn Jahren alt sind. Das macht mir sehr viel Spass und ich konnte auch einiges aus dem Kurs anwenden. Aber das Leiten im Verein ist schon etwas anderes als die Ausbildung.» Inwiefern? «Die grösste Herausforderung ist es, dafür zu sorgen, dass alle Kinder zuhören und gut mitmachen. Es sind nicht immer alle Kids gleich motiviert. Das ist nicht ganz einfach», erzählt Laura Zünd. Das Leiten macht ihr aber trotzdem Spass und für sie ist schon jetzt klar, dass sie später auch den offiziellen J+S-Leiterkurs machen will. «Wenn es so weit ist, kann ich sicher von der ‹1418coach›-Ausbildung und den ersten Erfahrungen profitieren, die ich als Hilfsleiterin schon sammeln konnte.»

Hinweis

Der Kanton Aargau sucht eine neue Projektleiterin oder einen neuen Projektleiter für den «1418coach». Dabei handelt es sich um eine 60%-Stelle. Alle weiteren Details findest du hier.