Sport-Gala

«Das würde meiner Karriere einen riesigen Schub verleihen»

von Fabio Baranzini – 10. Februar 2019

Oliver Hegi turnt am Reck

Bild: zur Verfügung gestellt

Oliver Hegi (25) aus Schafisheim ist 2018 Europameister am Reck geworden und gewann zudem die Wahl zum «Aargauer des Jahres». Nun ist er auch Kandidat für den Titel des «Aargauer Sportler des Jahres».

Oliver, am 12. August 2018 bist du am Reck dank einer grossartigen Leistung Europameister geworden und hast am Barren gleich auch noch die Bronzemedaille gewonnen. Was hat sich für dich durch diesen doppelten Erfolg verändert?
Der EM-Titel war natürlich ganz klar mein sportliches Highlight im letzten Jahr. Das ist ein Moment, den ich hoffentlich noch sehr lange im Gedächtnis behalten kann. Dank diesen beiden Medaillen ist mein Bekanntheitsgrad deutlich gestiegen. Bereits direkt nach der EM war die Medienaufmerksamkeit riesig. Ich musste viel mehr Interviews geben als sonst und habe viele Einladungen erhalten. Das war eine sehr schöne Erfahrung, aber es war auch sehr intensiv. Gleich nach der EM stand bei mir schon wieder die Vorbereitung für die WM auf dem Programm und da wurde es zeitlich teilweise etwas eng. Ich glaube, dass mir nicht zuletzt deswegen zum Ende dieser langen Saison hin etwas die Luft ausgegangen ist.

Gab es unter den vielen Gratulationen und Einladungen etwas, das dich besonders gefreut hat?
Es gab viele sehr schöne Dinge, aber dass ich für den Titel «Aargauer des Jahres» nominiert worden bin, war schon ein Highlight. Ich habe dort viele spannende Leute aus den verschiedensten Bereichen kennengelernt und konnte neue Kontakte knüpfen. Dass es dann am Ende sogar noch zum Titel «Aargauer des Jahres» gereicht hat, kam wirklich sehr überraschend für mich.

Wenn du jetzt auch noch den Titel «Aargauer Sportler des Jahres» gewinnen würdest – welcher Titel würde dir mehr bedeuten?
Das ist sehr schwierig zu sagen. Ich finde, man kann diese beiden Auszeichnungen nicht miteinander vergleichen. Beim «Aargauer des Jahres» geht es um deine Person und deine Leistung – egal in welchem Bereich du tätig bist. Sich für einmal mit «Nicht-Sportlern» zu messen, war eine interessante Erfahrung. Beim «Aargauer Sportler des Jahres» sind wir Sportler unter uns und die sportlichen Leistungen stehen im Zentrum. Diese Wahl zu gewinnen, wäre natürlich grossartig. Das würde meiner Karriere einen riesigen Schub verleihen und könnte mir wohl noch die eine oder andere Türe öffnen, beispielsweise im Bereich des Sponsorings.

«Das ist eine riesige Wertschätzung für mich und es ist schön, sich mit den anderen Topsportlern des Aargaus zu messen.»

Oliver Hegi, Kunstturner

Du bist in diesem Jahr zum zweiten Mal nominiert für die Wahl zum Aargauer Sportler des Jahres. Was bedeutet dir diese Nomination?
Das ist eine riesige Wertschätzung für mich und es ist schön, sich mit den anderen Topsportlern des Aargaus zu messen. Einige der anderen Kandidaten kenne ich bereits, aber ich weiss nicht bei allen ganz genau, was sie im letzten Jahr erreicht haben.

Findest du eigentlich neben den vielen Trainings und Wettkämpfen Zeit, das Sportgeschehen im Aargau zu verfolgen?
Leider fehlt mir dazu die Zeit. Ich schnappe immer wieder mal das eine oder andere auf, aber für mehr reicht es leider nicht.

Blicken wir voraus auf die kommende Saison. Die wird nämlich insbesondere im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sehr wichtig sein.
Genau. Bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart im Herbst geht es darum, dass wir uns als Team für die Olympischen Spiele qualifizieren. Dafür müssen wir uns unter den Top 12 klassieren. Das zu schaffen, ist unser grosses Ziel für die kommende Saison. Ich denke unsere Chancen stehen ganz gut, denn seit 2014 haben wir es jedes Mal in die Top 10 geschafft. Im April wartet mit der EM in Polen zudem noch ein weiterer Höhepunkt.