Sport-Gala

«Der Meistertitel mit YB wird nur sehr schwer zu toppen sein»

von Fabio Baranzini – 7. Februar 2019

Fussballer Loris Benito nimmt einen Pass an

Bild: BSC Young Boys

Meistertitel, Natidebüt und Champions League – Loris Benito (26) aus Aarau blickt auf ein sehr erfolgreiches Sportjahr zurück und ist der erste Fussballer seit Sead Hajrovic vor neun Jahren, der für die Wahl zum «Aargauer Sportler des Jahres» nominiert ist.

Loris, du bist der erste Fussballer seit Sead Hajrovic 2009, der für die Wahl «Aargauer Sportler des Jahres» nominiert wurde. Was bedeutet dir das?
Ich habe mich riesig gefreut, dass ich nominiert worden bin. Ich kenne die Wahl natürlich und weiss, dass im Normalfall meistens Einzelsportler nominiert werden. Für mich war es daher eine grosse Überraschung, als ich davon erfahren habe. Es macht mich aber natürlich sehr stolz, dass ich dabei bin.

Kennst du deine «Konkurrenten» für die Wahl zum «Aargauer Sportler des Jahres»?
Oliver Hegi kenne ich persönlich, da wir uns in Magglingen oft begegnet sind, als ich die Sport-RS gemacht habe. Die anderen Nominierten habe ich noch nicht kennengelernt. Ich verfolge aber das Sportgeschehen im Aargau via Medien. Natürlich vor allem den Fussball. Dort verfolge ich auch das regionale Geschehen bis runter in die 5. Liga, da ich viele Kollegen und Bekannte habe, die selber Fussball spielen. Aber ich informiere mich auch über andere Sportarten und freue mich, wenn es Aargauer Sportlerinnen und Sportler gibt, die ganz vorne mit dabei sind.

Das letzte Jahr war voller Höhepunkte für dich. Du bist mit YB Schweizer Meister geworden, du hast in der Champions League gespielt und du konntest dein Nati-Debüt feiern. Wie fällt deine Bilanz aus?
Es war wirklich ein sehr erfolgreiches Jahr. Das wichtigste für mich war jedoch, dass ich körperlich extrem stabil war und daher praktisch keine Verletzungen hatte. Ich bin sehr froh, dass es so gut gelaufen ist. Die sportlichen Erfolge sind quasi die Zugabe. Der Meistertitel mit YB war aber schon ein Highlight, das nur sehr schwer zu toppen sein wird. Dass wir die jahrelange Dominanz von Basel auf diese Weise durchbrechen konnten, macht mich sehr stolz.

«Mein erstes Spiel gegen Katar werde ich nie mehr vergessen, auch wenn das Resultat natürlich alles andere als gut war.»

Loris Benito, Fussballer

Wie hast du deinen ersten Auftritt im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft erlebt?
Ich habe immer daran geglaubt, dass ich es in die Nationalmannschaft schaffen kann. Mein erstes Spiel gegen Katar werde ich nie mehr vergessen, auch wenn das Resultat natürlich alles andere als gut war (0:1, Anm. d. Red.). Der Moment, wo du mit deinen Teamkollegen auf das Feld rausläufst und nachher die Hymne singst, war ganz speziell. In diesem Moment schauen alle hin, da wird dir die Dimension des Ganzen erst so richtig bewusst. Dass ich nachher auch noch im Spiel gegen Belgien eingewechselt wurde, als es wirklich um etwas ging, hat mir gezeigt, dass ich meine Sache gut gemacht habe.

Nach dem Meistertitel und nach deinem Nati-Debüt folgte quasi als krönender Abschluss noch der Sieg in der Champions League gegen Juventus Turin mit Superstar Cristiano Ronaldo.
Ja, dieser Sieg gegen Juve sticht natürlich ganz klar heraus. Das werden wir nie mehr vergessen und ich glaube, dass dieser Erfolg ganz Bern in guter Erinnerung bleiben wird.

Du hast bereits 2014 dein erstes Champions League Spiel bestritten – damals noch im Trikot von Benfica Lissabon. Wie war das im Vergleich zu dieser Saison, als du mit YB in der Königsklasse aufgelaufen bist.
Das war etwas ganz anderes. Bei Benfica bin ich erst im letzten Gruppenspiel eingesetzt worden, als es um nichts mehr ging. Zudem waren die Ansprüche in Lissabon viel höher als diese Saison mit YB. Diesmal waren wir die klaren Aussenseiter und haben versucht, die Grossen zu kitzeln. Ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Wir konnten diese Champions League Kampagne so richtig geniessen.