Jugendsport
Die Jugendsportcamps sollen die Sportbegeisterung wecken

Bild: Fabio Baranzini
Dank dem Engagement der Sektion Sport des Kantons Aargau haben Jugendliche die Möglichkeit, vier Mal im Jahr ein Jugendsportcamp zu besuchen. Die Verantwortlichen geben einen Einblick in die Organisation und Teilnehmer Corsin Bühler aus Aarau erzählt von seinen Erlebnissen.
Die Sektion Sport des Kantons Aargau organisiert vier Jugendsportcamps pro Jahr. Je ein Schneesportcamp auf der Lenzerheide und in Fiesch, ein Herbstcamp für die Outdoorsportarten Klettern, Biken und Wandern im Herbst und das polysportive Sommercamp in Tenero. Letzteres ist mit 30 verschiedenen Sportarten, die im Angebot stehen, und bis zu 150 teilnehmenden Jugendlichen das grösste der vier Aargauer Jugendsportcamps. Doch was ist eigentlich die Idee hinter diesen kantonalen Jugendsportcamps? Warum nimmt die Sektion Sport des Kantons Aargau den Aufwand auf sich, jedes Jahr vier Camps zu organisieren?
«Wir wollen einen tollen Anlass organisieren, der auf die ganze Schweiz ausstrahlt.»
Allen den Zugang zum Sport ermöglichen
Danica Wagner, die für die Organisation der vier Camps zuständig ist und im letzten Jahr zwei davon als Hauptleiterin durchgeführt hat, erklärt es wie folgt. «Wir wollen ein möglichst niederschwelliges Angebot kreieren, damit die Jugendlichen die Chance bekommen, verschiedene Sportarten auszuprobieren – unabhängig von ihrer Herkunft, ihren Vorkenntnissen und ihren finanziellen Möglichkeiten.»
Auf diese Weise können die Jugendlichen Freude und Begeisterung am Sport entwickeln, den sie dann im Idealfall auch nach dem Camp in einem Verein weiter ausüben. «Wenn man in einem Camp mit Gleichaltrigen Sport treibt und über mehrere Tage intensiv übt, macht man schnell Fortschritte. Das motiviert und spornt an, auch nach dem Camp dranzubleiben», führt Danica Wagner aus.

Bild: Fabio Baranzini
Viele Leitende und noch mehr Material
Die Organisation der vier Camps gibt einiges zu tun. Zum einen gilt es, rund 40 J+S-Leiterinnen und -Leiter aus den verschiedensten Sportarten zu finden, die bereit sind, in den Schulferien Camps zu leiten und die dafür nötigen J+S-Ausbildungen mitbringen. «Glücklicherweise haben wir bei den Leitenden eine grosse Konstanz. Das macht einerseits die Organisation einfacher und andererseits kennen die Jugendlichen die Leitenden bereits von früheren Camps, was ebenfalls ein Vorteil ist», sagt Wagner.
Weiter gilt es, das benötigte Material zu organisieren. Ein Teil ist jeweils bereits vor Ort, ein Teil muss reserviert werden und nochmals ein anderer Teil muss mitgebracht werden. Das ist logistisch nicht immer ganz einfach – gerade in den Schneesportcamps, wo viel Ausrüstung benötigt wird.
Bist du auch #aargauersport?
Egal ob Sportlerin, Trainer, Schiedsrichterin, Funktionär, Vorstandsmitglied, Organisator oder leidenschaftlicher Fan – erzähl uns deine Geschichte!
Klare Regeln im Camp
Und natürlich darf auch das Rahmenprogramm nicht fehlen. Denn die Jugendlichen, die ab 12 Jahren an den Camps teilnehmen dürfen, sollen auch vor und nach den Sportaktivitäten ein Programm haben. «Das Rahmenprogramm ist in unseren Camps sehr wichtig. Schliesslich wollen wir, dass die Teilnehmenden neben dem Sport auch ein tolles Lagererlebnis haben, sich austauschen und neue Kontakte knüpfen können. Diese sozialen Aspekte sind uns extrem wichtig», so Wagner.
So gelten denn auch klare Regeln in allen Jugendsportcamps des Kanton Aargaus. Die Werte von «Cool and Clean» werden konsequent eingehalten. Das heisst, dass Alkohol und Drogen Tabu sind, und diese Themen mit den Jugendlichen auch aktiv besprochen werden. Auch die Smartphones sollen nur sehr selektiv genutzt werden. «Während den Trainings, dem Rahmenprogramm und auch in der Nacht sollen die Handys weggelegt werden», sagt Danica Wagner. Nicht zuletzt auch dank diesen Regeln haben die Jugendlichen genügend Zeit, sich einerseits dem Sport zu widmen und Neues auszuprobieren, und andererseits Kontakte zu knüpfen mit den anderen Teilnehmenden. Und genau darum soll es in diesen Jugendsportcamps letztlich gehen.
Jetzt für die Jugendsportcamps anmelden
- 23.-29. Juli 2023 – Polysportives Jugendsportcamp Tenero
- 8.-14. Oktober 2023 – Herbstcamp Lenk
- 26.-31. Dezember 2023 – Schneesportcamp Lenzerheide
- 4.-10. Februar 2024 – Schneesportcamp Fiesch
«Man hat viel Spass und kann viel lernen»
Corsin Bühler (15) aus Aarau hat im vergangenen Jahr drei Jugendsportcamps des Kantons Aargau besucht. Im Kurzinterview verrät Bühler, der in Lenzburg das letzte Schuljahr besucht und beim HSC Suhr Aarau als Handballtorhüter aktiv ist, was ihm besonders gut gefallen hat.
Corsin, du hast im letzten Sommer das Jugendsportcamp in Tenero, das Bikecamp im Herbst an der Lenk und das Wintersportcamp auf der Lenzerheide im Dezember besucht – wie kam es dazu?
Corsin: Meine Mutter hat auf Instagram die Jugendsportcamps entdeckt und mich gefragt, ob ich Lust hätte, in den Sommerferien das Camp in Tenero zu besuchen. Ich fand das eine coole Sache und habe mich angemeldet. Das war mein erstes Camp.
Und wie wars?
Es hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte Parkour als Hauptsportart gewählt und jeweils nachmittags andere Sportarten ausprobiert. Es hat echt Spass gemacht und deshalb habe ich mich dann auch fürs Bikelager und fürs Schneesportcamp angemeldet.

Bild: zur Verfügung gestellt
Was hat dir in den Camps besonders gut gefallen?
Die Leiterinnen und Leiter waren immer positiv drauf. Wir haben viel gelacht und es gab immer etwas zu tun. Die Jugendsportcamps sind nicht einfach irgendein Camp, sondern eines, in dem man viel Spass hat und viel lernen kann.
Was hast du den gelernt?
Im Bikecamp habe ich beispielsweise sehr viel im technischen Bereich und bei der Linienwahl gelernt. Das kann ich jetzt umsetzen, wenn ich mit meinen Kollegen unterwegs bin.
Wem würdest du die Jugendsportcamps weiterempfehlen?
Allen, die eine der angebotenen Sportarten ausüben, sollten das Camp besuchen. Dann macht es nämlich in jedem Fall Spass. Die Trainings sind gut, das Abendprogramm ist cool und man ist die ganze Woche über praktisch nie am Handy. Das ist eine coole Erfahrung und fällt erstaunlich leicht. Wenn es neben meiner Lehre, die ich im Sommer beginne, möglich ist, werde ich auch in diesem Jahr wieder alle drei Camps besuchen.