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Der Sportentwickler – das Sprungbrett für die neue Funktionärs-Generation
Bild: Fabio Baranzini
Die IG Sport Aargau und die Sektion Sport des Kantons Aargau lancieren gemeinsam den «Sportentwickler» – eine neuartige Funktionärsausbildung, welche die Sportverbände in ihrem Alltag entlasten und für die Zukunft rüsten soll.
Wir kennen sie alle. Die Sportfunktionärinnen und -funktionäre, die mit Leib und Seele bei der Sache sind. Deren Engagement weit über den normalen Rahmen hinausgeht und die mit ihrer Arbeit und ihrem Enthusiasmus Verbände und Vereine beinahe im Alleingang tragen. Diese Personen, die oftmals gar mehrere Ämter vereinen, sind unglaublich viel Wert. Sie sind aber zugleich auch ein Klumpenrisiko. Denn was passiert, wenn solche altgedienten und erfahrenen Funktionäre plötzlich zurücktreten, weil sie überlastet oder zu alt sind? Für viele Vereine und Verbände ist das eine grosse Herausforderung.
«Mit dem Sportentwickler wollen wir die Sportlandschaft im Aargau in den kommenden Jahren revolutionieren und eine neue Funktionärsgeneration prägen.»
Und es kommt ein weiteres Problem hinzu. Gerade von den Sportverbänden werden immer mehr Leistungen gefordert. Doch ehrenamtliches Personal zu finden, ist und bleibt eine grosse Herausforderung. Diese Kombination führt sehr oft dazu, dass die Vorstände sehr stark operativ im Alltagsgeschäft involviert sind, statt dass sie sich um strategische Angelegenheiten kümmern könnten, wie es ihre Kernaufgabe eigentlich vorsieht. Und unter diesen Umständen ist es kaum möglich, den in vielen Verbänden dringend notwendigen Schritt zur (Teil-)Professionalisierung in die Wege zu leiten.
Bild: Fabio Baranzini
Neuartige Funktionärsausbildung
Bei der IG Sport Aargau und der Sektion Sport des Kantons Aargau kennt man diese vielschichtige Problematik und hat deshalb entschieden, gemeinsam die Funktionärs-Ausbildung «Sportentwickler» zu lancieren. «Der Sportentwickler ist eine neuartige Funktionärsausbildung, die einerseits junge Leute für die Verbandstätigkeit motivieren und ausbilden soll und zudem in der Lage ist, professionelle Strukturen in den Verbänden zu implementieren. Auf diese Weise wollen wir die Sportlandschaft im Aargau in den kommenden Jahren revolutionieren und eine neue Funktionärsgeneration prägen», sagt Basil Gmür, Geschäftsführer der IG Sport Aargau.
Die Ausbildung des Sportentwicklers sieht wie folgt aus: Die Basis bildet der online Lehrgang «Club Management» von Swiss Olympic, der im Selbststudium online absolviert werden kann. Anschliessend werden ebenfalls von Swiss Olympic koordinierte Präsenztage durchgeführt, wo die nationalen Dachverbände der jeweiligen Sportarten die angehenden Sportentwickler mit sportartenspezifischem Know-How versorgen. Und zu guter Letzt organisieren die IG Sport Aargau und die Sektion Sport des Kantons Aargau ein Abendmodul «Aargauer Sportsystem», wo die Eigenheiten, Funktionsweisen und die dazugehörigen Persönlichkeiten des Aargauer Sportsystems erklärt werden. Geplant sind zudem mehrere Weiterbildungsmodule zu spezifischen, sportartenübergreifenden Themen, die von der IG Sport Aargau jährlich organisiert werden. Die Grundausbildung und die Präsenztage können bereits besucht werden, das Abendmodul wird nächstes Jahr erstmals durchgeführt. Mit den geplanten Weiterbildungsmodulen ab dem kommenden Jahr will man zudem dafür sorgen, dass die sich die Sportentwickler laufend weiterbilden können.
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Verbände reagieren positiv
«Die Sportentwickler sollen nach ihrer Ausbildung in den Verbänden flexibel und individuell eingesetzt werden können. Sie sind prädestiniert für Arbeiten auf einer Geschäftsstelle und können so eine wertvolle Schnittstelle zwischen der strategischen Vorstandsebene und der operativen Geschäftsstelle bilden», so Gmür. Das Ziel ist, dass alle Mitglieder der IG Sport Aargau bis spätestens Ende des kommenden Jahres eine Person finden, welche die Ausbildung zum Sportentwickler in Angriff nimmt.
Die IG Sport Aargau und die Sektion Sport des Kantons Aargau haben die neue Ausbildung den Aargauer Sportverbänden an einem Informationsanlass präsentiert. Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv ausgefallen. «Die neue Sportentwickler-Position kommt wie gerufen. Die verschiedenen Ausbildungs-Elemente entsprechen den Anforderungen an eine moderne Verbandsführung. Auch wir beim Aargauer OL-Verband sind mit der Situation konfrontiert, die Verbandssteuerung ständig zu optimieren, zu hinterfragen und effizienter zu gestalten. Dabei spielt die Sportentwicklerin oder der Sportentwickler eine entscheidende Rolle», sagt Oliver Grimm vom Aargauer OL-Verband. Und auch Thomas Angst, Präsident von Swiss Volley Region Aargau, sieht die Vorteile der neuen Ausbildung. «Der Sportentwickler kann natürlich auch unserem Verband auf dem Weg in die Professionalität helfen. Den Weg haben wir bereits eingeschlagen, aber es fehlen leider die zeitlichen Ressourcen, um dieses Ziel zeitnah zu erreichen. Da wäre ein Sportentwickler, der im Verband angestellt ist und den Vorstand tatkräftig unterstützt und vor allem in der Ausführung der Arbeiten entlastet, ein grosser Gewinn.»
Bild: Sandro Erdin
Das Leben der Funktionäre vereinfachen
Auch bei der Sektion Sport des Kantons Aargau sieht man in der Funktion des Sportentwicklers viel Potenzial. «Mit dieser Ausbildung können wir den zukünftigen Sportentwicklern das Aargauer Sportsystem praxisorientiert näherbringen und auch den Kontakt zu den Verbänden vertiefen. Auf diese Weise können wir Hürden abbauen und das Leben der Verbandsfunktionäre vereinfachen», sagt Tobias Furer, der von Seiten der Sektion Sport für das Projekt des Sportentwicklers zuständig ist. Dass der Kanton Aargau hinter der neuen «Sportentwickler»-Ausbildung steht, zeigt auch die Tatsache, dass er sich finanziell beteiligt. Die Kosten für das Modul «Club Management» werden nach erfolgreichem Abschluss an den jeweiligen Verband zurückerstattet, sofern dieser Verband Mitglied der IG Sport Aargau ist.
Deine Ansprechperson
Basil Gmür
IG Sport Aargau
Hardstrasse 10
5301 Siggenthal-Station
062 552 03 13
sport@igsportaargau.ch
www.igsportaargau.ch
