1418coach
«Wir arbeiteten fast nur in der Turnhalle und nicht im Theoriesaal»
Bild: Sektion Sport
Am vergangenen Wochenende fand im «GoEasy» in Siggenthal die erste «1418coach»-Ausbildung im Kanton Aargau statt. 40 Jugendliche aus 16 Aargauer Vereinen haben daran teilgenommen und sich zum Hilfsleiter im Geräteturnen oder Turnen ausbilden lassen. Wir haben mit J+S-Experte Tobias Furer über seine ersten Erfahrungen vom ersten Kurswochenende gesprochen.
Tobias, ihr habt 40 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 zu Hilfsleitern ausgebildet. Welche Voraussetzungen mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitbringen, um an diesem Kurs teilzunehmen?
Grundsätzlich darf jeder und jede an diesem Kurs teilnehmen. Bei den Kursen in diesem Jahr sind allerdings nur Jugendliche aus Aargauer Vereinen zugelassen. Ab dem nächsten Jahr wird das Angebot erweitert, so dass die Aargauer Jugendlichen auch die Kurse in den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Zug, Nidwalden und Graubünden besuchen können und umgekehrt. Die Jugendlichen brauchen keine besondere Vorausbildung oder Erfahrung als Leiter. Wichtig ist einzig, dass die Teilnehmenden Interesse daran haben, mit Kindern zu arbeiten und ihr Wissen weiterzugeben. Das ist die Grundvoraussetzung, um später als Hilfsleiter im Verein mitarbeiten zu können. Als Hilfsleiter haben die Jugendlichen dann die Möglichkeit, Teil des Leiterteams zu werden und nicht einfach «nur» Konsument zu sein.
Wie sah denn das Programm während diesen zwei Tagen aus?
Insgesamt waren vier J+S-Experten dabei, die in kleinen Gruppen zu verschiedenen Themen mit den Jugendlichen gearbeitet haben. Viele Jugendliche standen das erste Mal vor einer Gruppe und mussten etwas erklären. Wir haben daher viel Wert darauf gelegt, dass wir neben den Theorieinputs auch viel praktisch gearbeitet haben. Deshalb arbeiteten wir auch an beiden Tagen fast nur in der Turnhalle und nicht im Theoriesaal. Auch die Freizeit kam nicht zu kurz. So waren zum Beispiel die Turnhallen abends für Spiel und Spass geöffnet.
Was habt ihr den Jugendlichen an diesem zweitägigen Kurswochenende vermittelt?
Wir haben versucht, ihnen möglichst viele Informationen, sowie Tipps und Tricks mit auf den Weg zu geben, dass sie fähig sind, eine Übung oder ein Spiel zu instruieren. Sie haben nun beispielsweise die Fähigkeiten, einer Gruppe eine Übung zu erklären oder ein Aufwärmen zu leiten. Sie können Übungen auch erschweren oder vereinfachen, wenn das nötig sein sollte. Zudem haben wir mit den Teilnehmenden Themen wie Sicherheit, Prävention, Störungen im Unterricht und die Vorbildrolle angeschaut.
Bild: Sektion Sport
Dürfen die Absolventen der «1418coach»-Ausbildung in den Vereinen alleine Trainings leiten?
Nein, das dürfen sie nicht. In jedem Training trägt der Hauptleiter, der mindestens die J+S-Grundausbildung abgeschlossen hat, die Verantwortung. Die Jugendlichen dürfen aber gewisse Teile des Trainings selber leiten und ansonsten unterstützend mithelfen. Insbesondere dann wenn schwierige Entscheidungen anstehen – beispielsweise bei einer Verletzung im Training – liegt die Verantwortung zwingend beim Hauptleiter.
Wie war das Feedback der Teilnehmenden nach dem ersten Kurs?
Wir haben sehr positive Rückmeldungen erhalten. Wir konnten den grössten Teil der Erwartungen der Jugendlichen erfüllen. Und auch wir vom Expertenteam sind sehr zufrieden. Die «1418coach»-Ausbildung ist sehr gut angelaufen. Das zeigt auch das Interesse: Wir hätten gleich noch einmal 40 Jugendliche als Hilfsleiter im Turnen und Geräteturnen ausbilden können.
Am Wochenende des 23./24. November steht das nächste Kurswochenende in Siggenthal an. Diesmal für die Sportarten Handball und Volleyball. Weshalb sollten die Jugendlichen daran teilnehmen?
Diese Kurse sind ein idealer Einstieg, um im Verein erste Leitererfahrungen zu sammeln. Idealerweise machen die Jugendlichen danach mit 18 Jahren den J+S-Grundkurs und können in der Folge eigenständig Trainings leiten für ihren Verein. Zudem übernimmt der Kanton Aargau sämtliche Kurskosten für die Jugendlichen, welche die «1418coach»-Ausbildung machen wollen. Darin inbegriffen sind auch die Übernachtung und die Verpflegung.
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