Schneesport Lager
Das «Juskila» – ein Lagererlebnis der ganz besonderen Art
Bild: Fabio Baranzini / Kanton Aargau
Vom 2. bis 8. Januar findet seit 1941 an der Lenk das «Juskila» statt: 600 Jugendliche, eine Woche Schneesport und ganz viel Spass. 2022 hat der Aargau das Kantonspatronat inne.
«Ich bin passionierte Snowboarderin, zudem war schon mein Onkel im Juskila mit dabei. Da versuchte auch ich mein Glück und meldete mich an», beginnt Sarina Villiger zu erzählen. Der Versuch glückte, allerdings erst im zweiten Anlauf: «Die Plätze werden von Swiss Ski verlost und ich landete für das Juskila 2014 erstmals nur auf der Warteliste. Weil dann aber ein anderes Kind abgesagt hatte, konnte ich nachrücken.» Und so durfte die damals 13-jährige Aargauerin eine Schneewoche an der Lenk verbringen – inklusive ganz vieler Glücksmomente.
«Wir sind extrem stolz, dürfen wir 2022 zum zweiten Mal als Patronatskanton diese riesige Geschichte unterstützten.»
Wenn das gegenseitige Kennenlernen einfach gelingt
Nur gute Erinnerungen an die Juskila Tage hat auch David Amhof, der seit rund 18 Jahren als Aargauer Kantonsleiter mit von der Partie ist. «Ich bin per Zufall reingerutscht, weil ein anderer Leiter ausgefallen ist. Im Nu hat mich das Feeling und das Miteinander gepackt – und nicht mehr losgelassen. Die erste Januarwoche ist bei mir fix reserviert», lacht der Sarmenstorfer. Als Kantonsleiter nimmt er die Aargauer Kinder in Baden in Empfang und fährt mit dem Sonderzug nach Bern und von da an die Lenk. Sarina Villiger: «Dieser Start ist schon ein tolles Erlebnis und war für mich der perfekte Einstieg. Ich hatte ja zu Beginn ziemlich Angst, weil ich niemand kannte. Aber im Zug fiel das gegenseitige Kennenlernen ganz einfach.» David Amhof nickt: «Das Miteinander und die Solidarität unter den Kindern und Jugendlichen nimmt in kurzer Zeit eine positive Dynamik auf, und das auch über die Sprachgrenzen hinweg. Das begeistert mich jedes Jahr neu.»
Der Röstigraben verschwinde relativ schnell und auch die handicapierten Kinder und Jugendlichen seien in Kürze integriert. Eine Aussage, bei der Tobias Furer, Leiter Jugend und Sport bei der Sektion Sport, sofort einhakt: «Die gemeinsame soziale Zeit so vieler Jugendlicher aus der Deutschschweiz, Graubünden und Poschiavo, der Romandie, dem Tessin und Liechtenstein macht die Woche in der Lenk zu einem einzigartigen Lagererlebnis. Wir sind extrem stolz, dürfen wir 2022 zum zweiten Mal als Patronatskanton diese riesige Geschichte unterstützten.» Die Sektion Sport organisiere selbst mit einem jungen, engagierten Leiterteam Schneesportcamps und wisse, welch grosser Aufwand dahin terstecke. «Deshalb sind wir uns auch bewusst, dass Swiss Ski bei der Durchführung des Juskila mit rund 600 Jugendlichen auf vielfältige Unterstützung angewiesen ist. Dies betrifft neben Sponsoren und Paten ebenso uns Kantone», so Tobias Furer weiter. «Wir möchten dieses besondere Lagererlebnis für erschwingliche 120 Franken auch in Zukunft ermöglichen. Deswegen sind wir mit Freude dabei.»
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Wenn es den Jugendlichen an nichts fehlt
Der Aufwand ist in der Tat immens: Ganze 150 ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter betreuen eine Woche lang die 600 Teilnehmenden. Die Infrastruktur und das Angebot lassen dabei keine Wünsche offen: Organisierte Unterkünfte mit Verpflegung, Fahrdienste, eine eigens eingerichtete Krankenstation, ein Technikteam, das sich um die Ski und Snowboardausrüstung kümmert, der bombastische Start mit einer Eröffnungsfeier, abwechslungsreiche Unterhaltungsprogramme neben der Piste und natürlich zahlreiche Stunden im Schnee mit Leiterinnen und Leitern, die in den neuesten Techniken geschult sind. Sarina Villiger dazu: «Sportlich durfte ich in dieser Woche extrem profitieren und mit Hilfe der Snowboardcracks mein Können verbessern. Und auch sonst waren wir rund um die Uhr super betreut. Wir haben uns nie alleingelassen gefühlt, sondern sind immer sehr persönlich, familiär und individuell umsorgt worden.» Man habe gemerkt, dass sich da eine «JuskilaFamilie» um uns Kinder und Jugendliche kümmere.
Bild: Fabio Baranzini / Kanton Aargau
Wenn aus vielen eine grosse Familie wird
Dieses Familiengefühl führt auch David Amhof mit als Grund auf, warum er dem Jugendskilager seit 18 Jahren die Treue hält. Als Kantonsleiter sorgt er an der Lenk für das Wohl der Jugendlichen neben der Piste. Dass sie rechtzeitig beim Frühstück sind, sich nach dem Tag auf der Piste duschen, ihre Kleider trocknen und dass sie nach dem Abend essen ein reiches Unterhaltungsprogramm mit Disco, Kino, Fussball, Spieleabenden und vielem mehr erwartet. «In den ersten Jahren bin ich natürlich auch nervös gewesen, ob alles so gelingt wie gewünscht, doch der Zusammenhalt und die Hilfestellungen auch unter den Helferteams ist einfach nur genial.» Einige Leiterinnen und Leiter seien schon über Jahrzehnte mit dabei, und von dieser Routine und diesem Knowhow profitieren alle extrem. «Ebenso wertschätzend ist der Umgang der Gemeinde Lenk mit dem Schneeevent. Auch hier ist es ein grosses Miteinander. Die Einweihung einer Juskila-Gondel zum 75. Jubiläum zeugt davon», so David Amhof. Für Tobias Furer ist klar: «Das Highlight ist vorprogrammiert. Als Patronatskanton darf der Aargau ganze 60 Jugendliche an die Lenk schicken. An der Eröffnungsfeier wird Regierungsrat Alex Hürzeler persönlich mit dabei sein und gemeinsam mit den Jugendlichen in eine einmalige Schneewoche starten.»
So meldest du dich an
Eine Woche Schneesport und Lager- leben für nur 120 Franken – das Juskila macht’s möglich! 600 Jugendliche verbringen jährlich vom 2. bis 8. Januar eine Schneesportwoche (Ski oder Snowboard) an der Lenk. Jugendliche mit dem Jahrgang 2007 und 2008 können sich für das 81. Juskila hier anmelden. Das Anmeldefenster schliesst am 24. Oktober und die Ausgelosten werden ab November 2021 per E-Mail informiert.