Sport-Gala

Dank der Olympia-Verschiebung ins Olympia-Kader gerutscht

von Fabio Baranzini – 19. Februar 2021

Portrait von Ruderer Scott Bärlocher

Bild: Scott Bärlocher

Im Prevoting zur Wahl «Aargauer Sportler/in des Jahres 2020» hat sich Ruderer Scott Bärlocher unter den Top 4 klassiert. Damit kämpft er mit der Nummer 2 um den Titel bei der Publikumswahl. 

Scott Bärlocher ist wohl einer der wenigen, der von der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio im letzten Sommer profitiert hat. Der 23-jährige Ruderer aus Würenlos schaffte letztes Jahr nämlich den Sprung ins sechsköpfige Kader des «Vierer ohne». Das «Nachfolge-Boot» des erfolgreichen «leichten Vierer ohne», der an den Olympischen Spielen 2016 in Rio Gold gewonnen hatte. Ein Ritterschlag für den jungen Aargauer, der das Ruder-ABC einst beim Ruderclub Baden erlernt hatte.

«Wegen der Verschiebung der Olympischen Spiele haben zwei Athleten aus dem Olympiakader ihren Rücktritt gegeben. Dank meiner Leistungssteigerung im letzten Jahr konnte ich mir einen dieser beiden Plätze sichern. Das ist für mich ein riesiger Erfolg», freut sich Bärlocher, der im vergangenen Jahr auf der Rudermaschine erstmals die magische 6-Minutengrenze für die 2000m unterboten hat und damit seine Fortschritte eindrücklich unterstrichen hat.

«Es ist für mich die erste Nomination für eine solche Wahl. Das ist eine mega Ehre für mich.»

Scott Bärlocher, Ruderer

Mehr als 200 Kilometer pro Woche

Die Olympischen Spiele sind der grosse Traum von Scott Bärlocher, der im Alter von 15 Jahren mit dem Rudersport begonnen hatte. Mit 20 schaffte der schweizerisch-schottische Doppelbürger den Sprung ins Nationalkader und trainiert seither in Sarnen. Dort schuftet er hart für seinen Olympiatraum. Drei Trainingseinheiten stehen jeden Tag auf dem Programm, wobei Bärlocher jede Woche über 200 Kilometer rudert. Hinzu kommen regelmässige Krafteinheiten.

Die Aufnahme ins Olympia-Kader hatte auch eine technische Umstellung zur Folge für Scott Bärlocher, der die Schweiz schon an U23 Welt- und Europameisterschaften vertreten hat und 2019 EM-Bronze im Doppelzweier gewann. Er, der bislang als «Skuller» unterwegs war – also als Ruderer, der zwei Ruder bedient –, musste sich mit dem «Riemen» anfreunden. Seither rudert Bärlocher also nur noch mit einem Ruder, das er mit beiden Armen durchs Wasser zieht. Mit weiteren Leistungssteigerungen in den kommenden Monaten will sich Scott Bärlocher für einen Olympiastartplatz aufdrängen. «Ich glaube, das Rennen zwischen uns sechs Athleten ist noch absolut offen», sagt Bärlocher, der neben seiner Ruderkarriere ein ETH-Studium in Elektrotechnik absolviert.

Mehr als ein guter Clubruderer

Dass er es an der Wahl zum «Aargauer Sportler des Jahres 2020» unter die letzten Vier geschafft hat, ist für Bärlocher die Bestätigung, dass er auf dem richtigen Weg ist. «Es ist für mich die erste Nomination für eine solche Wahl. Das ist eine mega Ehre für mich», freut sich Bärlocher. «Vielleicht kann ich so für einige junge Rudererinnen und Ruderer ein Vorbild sein. Es zeigt mir auch, dass ich innerhalb der Sportszene aufgestiegen bin und mittlerweile mehr bin als ein guter Clubruderer.» Das ist Scott Bärlocher definitiv – vor allem, wenn er sich im kommenden Sommer tatsächlich einen Platz im «Schweizer Olympia Vierer» ergattert.

So kannst du per SMS abstimmen

Um Scott Bärlocher deine Stimme zu geben, kannst du auch eine SMS mit AGSPORT2 und deiner Adresse an die Zielnummer 2222 schicken. Die SMS kostet CHF 1.– Abstimmen kannst du vom 20. Februar bis und mit 3. März.