Schneesport Lager

Das «Juskila» – ein Lagererlebnis der ganz besonderen Art

von Lea Marti – 1. Oktober 2021

Eine Gruppe von vier Skifahrern fährt hintereinander über die Piste

Bild: Fabio Baranzini / Kanton Aargau

Vom 2. bis 8. Januar findet seit 1941 an der Lenk das «Juskila» statt: 600 Jugendliche, eine Woche Schneesport und ganz viel Spass. 2022 hat der Aargau das Kantonspatronat inne.

«Ich bin passionierte Snowboarderin, zudem war schon mein Onkel im Ju­skila mit dabei. Da versuchte auch ich mein Glück und meldete mich an», be­ginnt Sarina Villiger zu erzählen. Der Versuch glückte, allerdings erst im zweiten Anlauf: «Die Plätze werden von Swiss Ski verlost und ich landete für das Juskila 2014 erstmals nur auf der Warteliste. Weil dann aber ein anderes Kind abgesagt hatte, konnte ich nachrücken.» Und so durfte die damals 13-­jährige Aargauerin eine Schneewoche an der Lenk verbringen – inklusive ganz vieler Glücksmomente.

«Wir sind extrem stolz, dürfen wir 2022 zum zweiten Mal als Patronatskanton diese riesige Geschichte unterstütz­ten.»

Tobias Furer, Verantwortlicher J+S Kanton Aargau

Wenn das gegenseitige Kennenlernen einfach gelingt

Nur gute Erinnerungen an die Juskila­ Tage hat auch David Amhof, der seit rund 18 Jahren als Aargauer Kantonsleiter mit von der Partie ist. «Ich bin per Zufall reingerutscht, weil ein anderer Leiter ausgefallen ist. Im Nu hat mich das Feeling und das Miteinander gepackt – und nicht mehr losgelassen. Die erste Januarwoche ist bei mir fix reserviert», lacht der Sarmenstorfer. Als Kantonsleiter nimmt er die Aargauer Kinder in Baden in Empfang und fährt mit dem Sonderzug nach Bern und von da an die Lenk. Sarina Villiger: «Dieser Start ist schon ein tolles Erlebnis und war für mich der perfekte Einstieg. Ich hatte ja zu Beginn ziemlich Angst, weil ich niemand kannte. Aber im Zug fiel das gegenseitige Kennenlernen ganz einfach.» David Amhof nickt: «Das Miteinander und die Solidarität unter den Kindern und Jugendlichen nimmt in kurzer Zeit eine positive Dynamik auf, und das auch über die Sprachgrenzen hinweg. Das begeistert mich jedes Jahr neu.»

Der Röstigraben verschwin­de relativ schnell und auch die handi­capierten Kinder und Jugendlichen sei­en in Kürze integriert. Eine Aussage, bei der Tobias Furer, Leiter Jugend und Sport bei der Sektion Sport, sofort einhakt: «Die gemeinsame soziale Zeit so vieler Jugendlicher aus der Deutsch­schweiz, Graubünden und Poschiavo, der Romandie, dem Tessin und Liech­tenstein macht die Woche in der Lenk zu einem einzigartigen Lagererlebnis. Wir sind extrem stolz, dürfen wir 2022 zum zweiten Mal als Patronatskanton diese riesige Geschichte unterstütz­ten.» Die Sektion Sport organisiere selbst mit einem jungen, engagierten Leiterteam Schneesportcamps und wisse, welch grosser Aufwand dahin­ terstecke. «Deshalb sind wir uns auch bewusst, dass Swiss Ski bei der Durchführung des Juskila mit rund 600 Ju­gendlichen auf vielfältige Unterstüt­zung angewiesen ist. Dies betrifft neben Sponsoren und Paten ebenso uns Kantone», so Tobias Furer weiter. «Wir möchten dieses besondere Lagererleb­nis für erschwingliche 120 Franken auch in Zukunft ermöglichen. Deswe­gen sind wir mit Freude dabei.»

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Wenn es den Jugendlichen an nichts fehlt

Der Aufwand ist in der Tat immens: Ganze 150 ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter betreuen eine Woche lang die 600 Teilnehmenden. Die Infra­struktur und das Angebot lassen dabei keine Wünsche offen: Organisierte Unterkünfte mit Verpflegung, Fahr­dienste, eine eigens eingerichtete Kran­kenstation, ein Technikteam, das sich um die Ski­ und Snowboardausrüstung kümmert, der bombastische Start mit einer Eröffnungsfeier, abwechslungs­reiche Unterhaltungsprogramme ne­ben der Piste und natürlich zahlreiche Stunden im Schnee mit Leiterinnen und Leitern, die in den neuesten Tech­niken geschult sind. Sarina Villiger dazu: «Sportlich durfte ich in dieser Woche extrem profitieren und mit Hil­fe der Snowboard­cracks mein Können verbessern. Und auch sonst waren wir rund um die Uhr super betreut. Wir ha­ben uns nie alleingelassen gefühlt, sondern sind immer sehr persönlich, fami­liär und individuell umsorgt worden.» Man habe gemerkt, dass sich da eine «Juskila­Familie» um uns Kinder und Jugendliche kümmere.

Ein junger Snowboarder springt über eine Schanze

Bild: Fabio Baranzini / Kanton Aargau

Wenn aus vielen eine grosse Familie wird

Dieses Familiengefühl führt auch Da­vid Amhof mit als Grund auf, warum er dem Jugendskilager seit 18 Jahren die Treue hält. Als Kantonsleiter sorgt er an der Lenk für das Wohl der Jugendlichen neben der Piste. Dass sie rechtzeitig beim Frühstück sind, sich nach dem Tag auf der Piste duschen, ihre Kleider trocknen und dass sie nach dem Abend­ essen ein reiches Unterhaltungspro­gramm mit Disco, Kino, Fussball, Spie­leabenden und vielem mehr erwartet. «In den ersten Jahren bin ich natürlich auch nervös gewesen, ob alles so ge­lingt wie gewünscht, doch der Zusammenhalt und die Hilfestellungen auch unter den Helferteams ist einfach nur genial.» Einige Leiterinnen und Leiter seien schon über Jahrzehnte mit dabei, und von dieser Routine und diesem Know­how profitieren alle extrem. «Ebenso wertschätzend ist der Um­gang der Gemeinde Lenk mit dem Schneeevent. Auch hier ist es ein gros­ses Miteinander. Die Einweihung einer Juskila­-Gondel zum 75. Jubiläum zeugt davon», so David Amhof. Für Tobias Furer ist klar: «Das Highlight ist vor­programmiert. Als Patronatskanton darf der Aargau ganze 60 Jugendliche an die Lenk schicken. An der Eröff­nungsfeier wird Regierungsrat Alex Hürzeler persönlich mit dabei sein und gemeinsam mit den Jugendlichen in eine einmalige Schneewoche starten.»

So meldest du dich an

Eine Woche Schneesport und Lager- leben für nur 120 Franken – das Juskila macht’s möglich! 600 Jugendliche verbringen jährlich vom 2. bis 8. Januar eine Schneesportwoche (Ski oder Snowboard) an der Lenk. Jugendliche mit dem Jahrgang 2007 und 2008 können sich für das 81. Juskila hier anmelden. Das Anmeldefenster schliesst am 24. Oktober und die Ausgelosten werden ab November 2021 per E-Mail informiert.