Sport-Gala

Eine aussergewöhnliche Wertschätzung für den Aargauer Leistungssport

von Lea Marti – 27. Januar 2021

Auf der Bühne der «Sport-Gala» steht eine Gruppe von Nominierten. Moderator Jan Billetter führt ein Interview

Bild: Alexander Wagner

Das vergangene Sportjahr war alles andere als gewöhnlich. Innovative Lösungen mussten her – so auch bei der Wahl zur Aargauer Sportlerin oder zum Aargauer Sportler des Jahres 2020, wo in diesmal 16 Kandidatinnen und Kandidaten nominiert sind. 

«Es ist spannend, die Wahl zur Aargauer Sportlerin oder zum Aargauer Sportler 2020 mitgestalten und erleben zu dürfen», blickt Christian Koch, Leiter der Sektion Sport, freudig in die Zukunft. «Das Prozedere mit Publikumswahl und Sport-Gala, wie sie in den letzten Jahren über die Bühne ging, kenne ich. Wasjetzt kommt, ist erstmalig.» Aussergewöhnliche Zeiten verlangen aussergewöhnliche Wege, und so wird auch die diesjährige Wahl in neuem Gewand daherkommen.

Ein Sportjahr mit grossen Herausforderungen

2020 – ein Sportjahr, das definitiv bewegte. «Die Schutzmassnahmen zur Eindämmung von Covid-19 stiessen den Sport an seine Grenzen. Es schmerzte mich zu sehen, wie beispielsweise Kinder und Jugendliche – die Zukunft des Aargauer Sports – nicht mehr ihrer Passion nachgehen konnten», lässt Jörg Sennrich, Präsident der IG Sport Aargau, das Jahr Revue passieren. Und: «Plötzlich ohne Wettkämpfe dazustehen, war extrem einschneidend. Man realisierte plötzlich, wie das Sichmessen eine Art Lebenselixier eines (professionellen) Athletenlebens ist.»

«Auch der organisierte Sport blieb nicht stehen, sondern suchte nach individuellen Lösungen.»

Christian Koch, Leiter Sektion Sport Kanton Aargau

Dennoch ging es weiter. Nicht wie gewohnt, sondern auf anderen Wegen. Christian Koch: «Extrem beeindruckt hat mich, wie viele Menschen sich trotz der Einschränkungen und Massnahmen bewegten, wanderten, eine E-Bike-Tour unternahmen oder Nordic Walking betrieben. Und auch der organisierte Sport blieb nicht stehen, sondern suchte nach individuellen Lösungen. Neue Trainingsformen wurden kreiert, Verbände oder Vereine organisierten digitale Wettkämpfe und da, wo die Meisterschaft nicht unterbrochen wurde, konnten wir Zuschauer dank Livestreams mitfiebern.»

Dennoch geht es weiter

Dieses «Dennoch» wurde auch an der OK-Sitzung zur Wahl der Aargauer Sportlerin oder des Aargauer Sportlers des Jahres 2020 Anfang Dezember ein Weichensteller. «Mit Blick zurück auf ein Sportjahr ohne internationale Grossveranstaltungen und in die Zukunft, wo keine Erholung der Lage in Sicht war, entschieden wir uns schweren Herzens für eine Absage der Aargauer Sport-Gala und von einer Nomination von Spitzenathletinnen und -athleten aufgrund der erbrachten Wettkampfergebnisse», so der Leiter der Sektion Sport.

Alle «Aargauer Sportler des Jahres» im Überblick

Aargauer Sportler des Jahres 2004: Reto Bucher

Bild 19 von 19

2004: Bei der ersten Wahl zum Aargauer Sportler des Jahres gewinnt der Ringer Reto Bucher. Er setzt sich durch gegen Claudia Riechsteiner (Eishockey), Sabine Eichenberger (Kanu), Natascha Badmann (Triathlon), Stephan Steiner (Rudern) und Franz Weber (Rollstuhlsport).

Was nun?», war eine Frage, die umtrieb, und die Wahl relativ schnell in neue Bahnen lenken liess. «Ich spürte bei allen Beteiligten einen Willen, dass wir den Spitzen- sportlerinnen und Spitzensportlern gerade auch in diesem schwierigen und herausfordernden Jahr einen Dank aussprechen möchten», so Jörg Sennrich. «Wir sind es nicht nur den Athletinnen und Athleten schuldig, die den Zeiten trotzten, finanzielle Einbussen auf sich nahmen, neue Ziele steckten und weitertrainierten, sondern auch unseren treuen Partnern wie dem Emil Frey Autocenter Safenwil, der AEW und der Hirslanden Klinik Aarau», fügt Christian Koch an. Und so lautete das Fazit am Ende der OK-Sitzung: Die Wahl zur Aargauer Sportlerin oder zum Aargauer Sportler des Jahres 2020 soll durchgeführt werden – einfach anders.

Eine neue Wahl, die Spannung garantiert

Neu wurden alle Verbände, die Mitglied der IG Sport Aargau sind, dazu aufgefordert, eine Leistungssportlerin, einen Leistungssportler oder eine Mannschaft beziehungsweise ein Team aus dem eigenen Verband zu nominieren. «Bis anhin waren Medaillen oder Spitzenresultate an internationalen Wettkämpfen entscheidend für eine Nomination zur Wahl zur Aargauer Sportlerin oder zum Aargauer Sportler des Jahres. In diesem Jahr zählen auch andere Kriterien wie beispielsweise der Durchhaltewille, die Eigenmotivation, die Innovationskraft oder das Beschreiten kreativer Wege», so Jörg Sennrich. In einer ersten digitalen Vorwahlrunde haben alle sportinteressierten Aargauerinnen und Aargauer die Möglichkeit, auf der Website von aargauersport.ch die Nominierten einzusehen und seinem Favoriten die Stimme zu geben.

Das Voting für die Aargauer Sport-Gala ist eröffnet

Bild: Zur Verfügung getellt

«Am 20. Februar erscheint dann in der ‹Aargauer Zeitung› die Sonderbeilage zur Wahl mit jenen vier Athletinnen und Athleten, Teams oder Mannschaften, welche die meisten Stimmen in der Vorwahl gesammelt haben. Diese vier nehmen schliesslich an der ‹offiziellen› Publikumswahl teil und haben die Chance auf den Titelgewinn», erklärt der Leiter der Sektion Sport das neue Vorgehen. Und was wird aus der entfallenen Sport-Gala? Christian Koch: «Diese münzen wir in eine crossmediale Aargauer Sportwoche um, bei der Radio Argovia, die ‹Aargauer Zeitung› – sowohl in der Print- wie auch in der Onlineausgabe –, die Website aargauersport.ch und Tele M1 Einblicke in den Aargauer Spitzensport gewähren.» Auf Tele M1 werde es in der ersten Märzwoche von Montag bis Donnerstag täglich eine kurze Sendung zu einem spezifischen Sportthema geben und am Freitag, 5. März, sei dann Showdown. «Dann wird in der Newssendung von Tele M1 die Gewinnerin oder der Gewinner verkündet.»

Hindernisse überwinden und daran wachsen

Birgt dieses neue Wahlprozedere allenfalls Chancen für die Zukunft? «Durch den crossmedialen Weg können wir ein noch breiteres Publikum erreichen und dieses interaktiv am Geschehen teilhaben lassen. Ich sehe ein grosses Entwicklungspotenzial und hoffe, der eine oder andere neue Baustein bleibt für die kommenden Wahlen bestehen», so der Leiter der Sektion Sport. Doch erstmals gelte es, den Fokus auf die bevorstehende Wahl zu legen. Gibt es allenfalls eine heimliche Favoritin oder einen heimlichen Favoriten? Christian Koch: «Wer auch immer gewinnen wird. Sie oder er nimmt diesen Preis stellvertretend für alle Aargauer Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in Empfang, die weitergemacht haben, die den Kopf nicht in den Sand gesteckt haben, die es durchgezogen haben – trotz allem. Vor all diesen Athletinnen und Athleten ziehe ich den Hut.» Eine Wahl, bei der alle Aargauer Topathletinnen und -athleten die Sieger sein werden – definitiv ein aussergewöhnliches Sportjahr.

Hinweis

Weitere spannende Beiträge aus den verschiedensten Bereichen der Sportförderung im Kanton Aargau findest du hier.