J+S-Weiterbildung

«Es ist heute sehr komplex geworden, einen Sportverein zu führen»

von Fabio Baranzini – 6. März 2019

Portrait von Philipp Moor

Bild: vereinscoaching.ch

Wenn es um die Ausbildung von Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportlern geht, übernehmen die J+S-Coaches und ihre Leiterteams eine zentrale Rolle. Sie sind es, die täglich mit den Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und sie auf ihrem sportlichen Weg begleiten und betreuen.

Entsprechend wichtig ist es, dass die J+S-Coaches gut ausbildet sind. Die Sektion Sport des Kantons Aargau legt daher viel Wert auf gute Ausbildung und bietet für die 680 aktiven J+S-Coaches im Kanton Aargau regelmässig Weiterbildungskurse an.
«Die Coaches sind für uns sehr wichtig. Sie sind die Schnittstelle zum J+S Vereins- sowie Schulsport von ihnen bekommen wir wertvolle Rückmeldungen direkt von der Basis», sagt Tobias Furer, Leiter J+S des Kantons Aargau. «Wir bilden unsere Coaches im Zweijahres-Rhythmus weiter und unterstützen sie dabei, den Vereinsalltag erfolgreich zu bewältigen.»

2019 und 2020 organisiert die Sektion Sport insgesamt 26 Aus- und Weiterbildungen für Coaches. Diese finden jeweils abends während der Woche statt und werden in Zusammenarbeit mit «vereinscoaching.ch» durchgeführt. Wir haben mit Geschäftsführer Philipp Moor über die grössten Herausforderungen für Sportvereine gesprochen und ihn gefragt, was er den J+S-Coaches in dieser Weiterbildung mit auf den Weg geben möchte.

Philipp, seit vielen Jahren berätst und begleitest du mit deinem Team Sportvereine. Welches sind aus deiner Erfahrung die dringendsten Probleme, mit denen Sportclub in der heutigen Zeit konfrontiert werden?
Bei vielen Sportvereinen sind die fehlenden Konzepte im Nachwuchsbereich ein grosses Problem. Dabei geht es gar nicht so sehr um die sportlichen Inhalte und Angebote, sondern um die administrative Seite. Oftmals fehlen das nötige Wissen und die Ideen, wie man ein solches Projekt anpackt. Auch die Frage des Übertritts ist sehr wichtig: Wie schaffe ich es als Verein, meine Junioren zu den Aktiven zu transferieren ohne dass sie im Teenageralter abspringen? Diese Probleme sind jedoch nicht so einfach zu lösen, denn dafür müssen sich die Vereine sehr grundlegende Fragen stellen.

Wie meinst du das?
Es ist eine sehr komplexe Aufgabe geworden, in der heutigen Zeit einen Verein zu führen. Sportvereine sind im Alltag oft ohne Vision und ohne Ziele unterwegs. Entsprechend fehlt ihnen auch eine Strategie, wie sie ihre Ziele erreichen wollen. Und schon stecken wir mitten im Themenbereich des Vereinsmanagements, wo es sehr entscheidend ist, dass die Schlüsselposition mit den richtigen Leuten besetzt werden können.

Die Weiterbildungen, die ihr 2019 und 2020 gemeinsam mit der Sektion Sport organisiert, sind auf die J+S-Coaches ausgerichtet. Was genau sind die Inhalte dieser Weiterbildung?
Im Zentrum der Weiterbildung stehen sechs Fallbeispiele zum Thema «Wie gestalte ich eine gute J+S- Unterrichtslektion». Diese Fälle sind so gewählt, dass sich die Kursteilnehmer intensiv mit den Beziehungen des J+S-Coaches zu seinem Leiterteam und zur Vereinsführung auseinandersetzen müssen. In kleinen Gruppen analysieren sie die Spannungsfelder, die in diesen Beispielsituationen auftreten, und anschliessend suchen wir gemeinsam nach Lösungen.

Was möchtet ihr den Kursteilnehmern mit auf den Weg geben?
Wir wollen ihnen aufzeigen, welchen Einfluss sie auf ihre Leiter haben und dass sie zugleich auch ein wichtiges Bindeglied zur Vereinsführung sind, die sich um die übergeordnete Struktur und das Management des Vereins kümmert. Am Ende hängt alles zusammen und jeder trägt seinen Teil zur Führung eines erfolgreichen Sportvereins bei. Dafür wollen wir die J+S-Coaches sensibilisieren.

Das macht ein J+S-Coach

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Deine Ansprechperson

Die nächsten Aus- und Weiterbildungen für J+S-Coaches findest du hier im Überblick. Für Fragen steht Tobias Furer, Leiter J+S Kanton Aargau, zur Verfügung (tobias.furer@ag.ch | 062 835 22 91)