AargauTopSport

Französischer Triumph und deutscher Hattrick am Powerman Zofingen

von Christoph Gerber – 8. September 2024

Siegerin Merle Brunnee (GER) und Sieger Emile Blondel-Hermant (FRA) im Portrait

Bild: Powerman Zofingen

Der Franzose Émile Blondel-Hermant und die Deutsche Merle Brunée gewinnen den Powerman Zofingen 2024, der zu den «AargauTopSport»-Events gehört, und holen sich damit den Duathlon-Weltmeistertitel über die Langdistanz.

Obwohl er den Powerman Zofingen unter sechs Stunden gefinisht hatte, waren dem neuen Langdistanz-Weltmeister Émile Blondel-Hermant die Torturen im Zielraum kaum anzusehen. «Es war ein grossartiges Rennen. Ich wollte immer einmal hier gewinnen und heute war dieser Tag», meinte der Franzose im Zielraum. Letztes Jahr musste sich der 30-Jährige noch mit der Silbermedaille begnügen und mit einem Sieg rechnete er heuer auch nicht unbedingt: «Meine Vorbereitung war nicht ideal, weil ich vor allem für das Sprintformat trainiert habe. Ich fühlte mich heute aber sehr gut in Form.» Das Männerennen bot sehr spannenden Duathlon-Sport.

Spannender Rennverlauf

Auf der ersten 10 Kilometer langen Laufstrecke vermochte sich ein Männer-Trio leicht abzusetzen. Der letztjährige Vize-Weltmeister Émile Blondel-Hermant, der letztjährige Dritte Fabian Holbach aus Deutschland und der Schweizer Hoffnungsträger Jens-Michael Gossauer kamen gemeinsam in die Wechselzone. Dort wartete ein erster Dämpfer für Holbach. Der Deutsche kassierte eine Zeitstrafe, weil sein Velohelm mit geschlossener Schnalle bereit lag. Laut Reglement darf diese jedoch nicht geschlossen sein. Holbach verlor wegen der Zeitstrafe eine Minute auf die Spitze. Er konnte aber auf dem Velo später zu Blondel-Hermant und Gossauer aufschliessen. In toller Form auf dem Rad zeigte sich zunächst der Belgier Michiel Stockman, der aus dem Spitzentrio ein Quartett machte und zwischenzeitlich die Führung übernahm. Zu Beginn der dritten Velorunde kam es dann zu einer Zäsur im Männerrennen. Stockman und Holbach wurden wegen Vergehen bestraft und mussten in die Penaltybox. Die beiden verloren wertvolle Zeit auf Blondel-Hermant und Gossauer. Der Franzose und der Schweizer wechselten sich mit der Führungsarbeit auf dem Velo ab. Mit einem knappen Vorsprung nahm Blondel-Hermant die abschliessende Laufstrecke in Angriff. Dort baute der 30-Jährige seinen Vorsprung auf den Schweizer aus und kam mit der zweitschnellsten Siegerzeit in der Geschichte des Powerman ins Ziel. Jens-Michael Gossauer hingegen musste gegen Schluss den Belgier Seppe Odeyn an sich vorbeiziehen lassen und sich mit der Bronze-Medaille zufrieden geben. Für Odeyn war es nach seinem Weltmeistertitel 2021 eine gelungene Rückkehr aufs Podium in Zofingen.

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Brunée verteidigt den WM-Titel

Lokalmatadorin Melanie Maurer zündete bei ihrer Powerman-Dernière von Beginn an den Turbo. Die Wikonerin zog schon auf der ersten Laufrunde davon und holte einen Vorsprung von einer Minute auf die nachfolgenden Athletinnen heraus. Nach der zweiten Laufrunde und dem Wechsel aufs Velo war Maurers Vorsprung auf ihre härteste Konkurrentin und deutsche Vorjahressiegerin Merle Brunée auf fast zwei Minuten angewachsen. Im weiteren Rennverlauf konnte die Deutsche auf dem Rad den Rückstand aber allmählich wettmachen, bis es auf der dritten und letzten Velorunde beim Anstieg nach Mühlethal zur Schlüsselszene im diesjährigen Frauenrennen kam. Brunée überholte Maurer und zog davon. Die Schweizerin musste kurz danach sogar aus den Pedalen gehen und anhalten. Wenig später gab die 36-Jährige das Rennen aufgrund von Magenproblemen auf. Der letzte Auftritt in Zofingen endete für Melanie Maurer also bitter.

Für Merle Brunée war daraufhin der Weg zum dritten Langdistanz-Weltmeistertitel nach 2023 und 2021 frei. Die 30-jährige nahm mit 17 Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau Maja Betz die abschliessende Laufstrecke in Angriff und stellte souverän den Sieg sicher. «Ich wollte von Anfang an mein Rennen durchziehen. Wenn ich das hohe Anfangstempo von Melanie Maurer mitgegangen wäre, hätte ich es wohl nicht ins Ziel geschafft», erklärte die strahlende Siegerin Merle Brunnée ihre Rennstrategie. «Jeder meiner vier Auftritte in Zofingen war anders. Es ist wiederum ein unbeschreiblicher Sieg», meinte die erfolgreiche Deutsche weiter. Weil nach Brunnée mit Maja Betz, Nelly Rassmann und Lisa Strothmann drei weitere deutsche Duathletinnen hintereinander ins Ziel kamen, feierte Deutschland einen phänomenalen Vierfach-Triumph. Die Schweizerin Ramona Rieder wurde Sechste.

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