Im Gespräch
«Geisterspiele sind für uns ein Horrorszenario»
In unserer Rubrik «aargauersport.ch im Gespräch» haben wir uns mit Lukas Wernli, Geschäftsführer des HSC Suhr Aarau, unterhalten. Wir haben mit ihm über die turbulenten letzten Wochen gesprochen und die neuen Herausforderungen für den Handballverein aufgrund der Coronakrise.
Der HSC Suhr Aarau ist derzeit der erfolgreichste Handballclub im Aargau. Auch in diesem Jahr war das NLA-Team unter der Leitung von Cheftrainer Misha Kaufmann auf Kurs. Dank der Qualifikation für den Cupfinal stand man gar kurz vor einem ganz grossen Erfolg. Doch dann kam die Coronakrise und stellte alles auf den Kopf: Meisterschaftsabbruch, Absage des Cupfinals, Trainingsstopp.
Vor allem die Absage des Cupfinals traf den Verein und die erste Mannschaft hart. «Das war ein riesen Schock für uns. Die Enttäuschung war sehr gross, weil wir dafür extrem viel geopfert haben», so Wernli. Doch die Enttäuschung ist längst wieder gewichen. Und zwar der Vorfreude. Seit letztem Montag darf die erste Mannschaft nämlich wieder trainieren. «Es war eine unglaubliche Euphorie zu spüren, die wir ein wenig bremsen mussten. Die Spielfreude war riesig, da die Spieler so lange auf das verzichten mussten, was sie am liebsten machen.»
«Wir dürfen pro Hallendrittel nur mit einer Fünfer-Gruppe und einem fix zugeteilten Coach trainieren. Normalerweise haben wir aber für 20 Junioren einen oder vielleicht zwei Trainer.»
Komplexe Trainingsorganisation
Obwohl wieder trainiert werden darf, sind beim HSC Suhr Aarau noch längst nicht alle offenen Fragen geklärt. Die Saisonplanung für die erste Mannschaft ist noch nicht abgeschlossen, die finanziellen Auswirkungen der Coronakrise lassen sich noch nicht endgültig beziffern und in welchem Rahmen die kommende Meisterschaft ausgetragen werden soll, ist derzeit noch nicht klar. Genau wie im Fussball sind Geisterspiele eine mögliche Option. «Geisterspiele sind für uns ein Horrorszenario. Wir haben dieselben Ausgabe, aber uns fehlen die Einnahmen der Zuschauer und des Caterings. Und auch unsere Sponsoren können nicht von emotionalen Partien in der Schachenhalle profitieren», erklärt Wernli.
Das Gespräch drehte sich aber nicht nur um die erste Mannschaft und die kommende Meisterschaft, sondern auch um die Nachwuchs- und Breitensportabteilung des HSC Suhr Aarau. Dort ist insbesondere die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs eine grosse Herausforderung. «Wir dürfen pro Hallendrittel nur mit einer Fünfer-Gruppe und einem fix zugeteilten Coach trainieren. Normalerweise haben wir für 20 Junioren aber nur einen oder vielleicht zwei Trainer. Das ist eine riesige Herausforderung», erklärt Wernli.