Sportförderungspreis
Gesucht: Die bewegungsfreundlichste Schule im Kanton Aargau
Bild: Bike2School
Neu verleiht die AGV Aargauische Gebäudeversicherung unter dem Patronat des Departements Bildung, Kultur und Sport BKS einen Aargauer Sportförderpreis.
Mit dem Velo zur Schule fahren, treppensteigend Französischwörtchen repetieren und in der Schulpause Fussballspielen. Der Eintritt in die Schule muss nicht zwingend bedeuten, das aus einem Spielkind ein Sitzkind wird – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen. «Kinder bewegen sich gerne und haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der von uns Erwachsenen, ob Eltern, Lehrpersonen oder Schulleitung, unterstützt und gefördert werden muss», sagt Simon Best, Leiter Bewegte Schule und Freiwilliger Schulsport bei der Sektion Sport des BKS dazu.
Mangelnde Bewegung
Ein Anliegen, das insbesondere auch in der Schweiz Dringlichkeit hat: Studien zufolge verbringen Kinder und Jugendliche 90% der Zeit sitzend, liegend oder in nur leichter Aktivität und bloss 33% der befragten 11- bis 15-Jährigen erfüllen die Vorgabe von mindestens 60 Minuten körperlicher Aktivität pro Tag. «Dieser gesellschaftlichen Tendenz möchten wir mit der Verleihung des Aargauer Sportförderungspreises an bewegungsfreundliche Klassen oder Schulen entgegenwirken», so Christina Troglia, Generalsekretärin bei der AGV. Und fügt an: «Wir leben immer stärker in digitalen Welten und vergessen dabei vielmals, dass unser Körper ‹analog› unterwegs ist.»
Die Folgen: eine Zunahme von Übergewicht, motorische Defizite oder Haltungsschäden. «Werden hingegen regelmässig Bewegungsräume geöffnet, hat das zahlreiche positive Effekte auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kinder wie auch auf das schulische Leistungsvermögen. Ein aktiver Alltag fördert die Gehirnentwicklung beziehungsweise die Verschaltung von Nervenbahnen. Entsprechend fällt es den Kindern und Jugendlichen leichter, sich zu konzentrieren, vernetzt zu denken und Zusammenhänge zu erkennen», so Simon Best.
Bewegungsfreundlichste Schule im Kanton
«Zusammen mit der Sektion Sport des BKS suchen wir nun die bewegungsfreundlichste Volksschule inklusive Kindergarten, die aktivste Klasse oder die engagierteste Lehrperson im Kanton», informiert Christina Troglia. Der Aargauer Sportförderungspreis löst den kantonalen Bibliothekspreis ab, den die AGV seit ihrem 200-Jahr-Jubiläum alle zwei Jahre insgesamt sieben Mal verliehen hatte. «Nun fand der Verwaltungsrat, sei es an der Zeit, eine neue Institution finanziell zu unterstützen.» Die Wahl fiel auf ein Projekt, das ein zentrales Thema der AGV teile: die Prävention. Denn sowohl die Integration der Bewegung in den Schulalltag wie auch Massnahmen des sicheren Bauens und Wohnens seien beides Investitionen in die Zukunft.
«Kinder bewegen sich gerne und haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der von uns Erwachsenen, ob Eltern, Lehrpersonen oder Schulleitung, unterstützt und gefördert werden muss.»
Der Hauptpreis wird mit 10’000 Franken, Rang zwei mit 3’000 und der dritte Platz mit 1’500 Franken honoriert. «Aktuell muss an vielen Orten ge- spart werden, auch an den Schulen. Mit dem neuen Sportförderungspreis können wir in einem kleinen Bereich in die Bresche springen», so die Generalsekretärin. Und wer hat Gewinnchancen? «Von Vorteil ist, wenn die Projekte innovativ und nachhaltig sind. Zudem sollten sie erst kürzlich umgesetzt worden sein oder erst umgesetzt werden. Offen sind wir, in welchen Bereichen sie angesiedelt sind: Das kann ein eigens gestalteter Pausenhof, ein von Schülern organisiertes Sportlager oder eine speziell im Leitbild verankerte Bewegungsförderung sein.»
Projekte für mehr Bewegung
«Im Zuge des neuen Sportförderpreises erhoffen wir uns, vermehrt Schulen und Klassen für einen bewegungsfreundlichen Alltag und das kantonale Förderprogramm ‹Bewegte Schule Aargau› gewinnen zu können», sagt Simon Best. Unterteilt wird das Modell der bewegten Schule in drei Teilbereiche: Bewegung in der Schule, Bewegung in der Klasse und Bewegung vor oder nach der Schule. «Der Kanton engagiert sich im Bereich Bewegung in der Schule mit dem School Dance Award und dem freiwilligen Schulsport, einem kostenlosen polysportiven oder sportartenspezifi- schen Angebot für Kindergärtner und Schüler. Im schweizweiten Vergleich sind wir hier im Aargau gut aufgestellt», weiss Simon Best zu berichten.
In den anderen Bereichen arbeitet die Sektion Sport mit Partnern zusammen. Für mehr Bewegung vor oder nach der Schule animiert das Projekt Bike2school: eine schweizweite Mitmach-Aktion, bei der Klassen während vier frei wählbaren Wochen innerhalb des Schuljahres mit dem Velo zur Schule fahren und so wichtige Punkte und Kilometer im Wettbewerb um attraktive Klassen- und Einzelpreise sammeln. «Für interessierte Lehrpersonen zum Teilbereich Bewegung in der Klasse bietet sich das Programm ‹Schule bewegt› von Swiss Olympic an. Auf derselben
Website sind zahlreiche Ideen zu finden, wie sich Bewegung rasch und unkompliziert in den Schulunterricht einbauen lässt.» Eine mögliche Übung: Die Lehrperson stellt Behauptungen auf. Stimmt die Aussage, stellen sich die Kinder und Jugendliche auf den Stuhl und nicken, ist sie falsch, setzten sie sich auf den Boden und schütteln den Kopf. «Das Resultat: Spass, Action, motivierte Schüler und ein angenehmes Lernklima – was will man mehr!», schliesst Simon Best.
Bild: «Schule bewegt»
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Bewirb dich mit deinem Projekt bis spätestens 15. Oktober. Das Bewerbungsformular kann hier heruntergeladen werden. Nebst dem Ausfüllen des Bewerbungsformulars kann die Form der Bewerbung frei gewählt werden. Die unabhängige Jury freut sich auf kreative Bewerbungen, gesendet per Mail an lorna.oliver@agv-ag.ch oder an die Postadresse Aargauische Gebäudeversicherung AGV, Bleichemattstrasse 12/14, 5001 Aarau.