IG Sport Aargau
IG Sport Aargau: Aufbruch ins Camp zwei steht an
Bild: Fabio Baranzini
Die IG Sport Aargau möchte ihre Rolle als Vernetzerin für kantonale Sportverbände weiter vorantreiben. Die Verantwortlichen um Geschäftsführer Marco Meili und Präsident Jörg Sennrich haben bereits weitere Projekte in Planung.
«Der Rucksack ist gepackt. Nun kann es richtig losgehen», blickt Jörg Sennrich, Präsident der IG Sport Aargau, optimistisch und voller Tatendrang in die Zukunft. Rund zweieinhalb Jahre ist es her, seit sich die Interessengesellschaft mit der Schaffung einer Geschäftsstelle professionalisierte und mit neuem Logo, neuer Website und neuen Inhalten frisch aufstellte. «Im Bild einer Bergbesteigung gesprochen, sind wir erfolgreich im Basecamp angelangt.» Die IG Sport Aargau hat sich unter den Aargauer Sportverbänden einen Namen gemacht, konnte das Bewusstsein für eine Sportcommunity im Kanton Aargau schaffen wie auch dafür, dass gemeinsam und sportübergreifend mehr bewirkt werden kann als im Alleingang.
«Die Verlängerung des Vertrages um weitere vier Jahre zeigt, dass wir es richtig angepackt haben, und verstehen wir auch als Dankeschön an unsere Arbeit.»
Dankeschön für getane Arbeit
«In unseren ersten Wirkungsjahren standen die Neupositionierung und der Aufbau eines befruchtenden Netzwerkes im Vordergrund», so Marco Meili, der seit der Neuausrichtung der Interessengesellschaft die Geschäftsstelle leitet. «Mit der Sportdialog-Serie ‹9bis11› haben wir ein beliebtes Format gefunden, das den Austausch untereinander voranbringt.» Die Idee dahinter: ein zeitlich begrenztes, dafür umso effizienteres Gespräch von teilnehmenden Verbänden zu einem vordefinierten Thema. «Ohne Referat, dafür mit aktiver Beteiligung sollen eigene Erfahrungen diskutiert werden.» Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist die Website aargauersport.ch, wo Marco Meili am Aufbau und bei der Pflege mitwirkt. «Damit konnten wir dem Aargauer Sport ein Gesicht geben und die Identifikation stärken», erzählt Jörg Sennrich.
Das Engagement trägt Früchte, was sich auch in einer neuen Leistungsvereinbarung mit der Sektion Sport widerspiegelt. «Die Verlängerung des Vertrages um weitere vier Jahre zeigt, dass wir es richtig angepackt haben, und verstehen wir auch als Dankeschön an unsere Arbeit», so der Präsident der IG Sport Aargau. Christian Koch, Leiter der Sektion Sport, bestätigt: «Unser Ansinnen war und ist es, mehr Professionalität in die Sportverbände zu bringen und sie auf ihrem Weg dorthin zu unterstützen. Die IG hat diese Arbeit gewissenhaft und innovativ vorangetrieben.»
Es wartet eine anspruchsvolle Zukunft
Was wird die Zukunft bringen? «Um beim Bild der Bergbesteigung zu bleiben, geht es nun weiter Richtung Camp zwei», sagt Jörg Sennrich. Dabei soll es nicht möglichst schnell Richtung Gipfel gehen, sondern nachhaltig und mit Mehrwert für die Aargauer Sportverbände. «In einem Visioning-Workshop haben wir uns mit unserer Zukunft beschäftigt», erläutert Marco Meili. Zudem startete die IG unter den Mitgliedern eine Umfrage. «Dieses Potpourri wurde auf die Kernpunkte Ehrenamt, Digitalisierung und Kooperation heruntergebrochen.» Die Verbände seien mit ihren Milizstrukturen nicht immer in der Lage, das volle Potenzial auszuschöpfen. «Hier sind neue Wege und Möglichkeiten gefragt», sagt Christian Koch und bringt dabei die Vision vom Haus des Sportes im GoEasy ein. «Seit Anfang September hat dort die IG Sport Aargau ihren Geschäftssitz. Um Synergien zu nützen, könnten sich im Kurs- und Leistungszentrum beispielsweise mehrere Verbände die Infrastruktur für ihre Geschäftsstelle teilen.» Zur Förderung professioneller Strukturen sei die IG zudem in der Verantwortung, ihren Mitgliedern das Aus- und Weiterbildungsangebot für Funktionäre näherzubringen.
«Beim Kernpunkt der digitalen Transformation möchten wir als Visionärin auftreten. Es gilt, den Sportvereinen die Chancen aufzuzeigen, die sich durch neue digitale Instrumente – sei dies über eine responsive Website, das Nutzen von Social-Media-Kanälen oder durch die Implementierung neuer Tools – ergeben. Weiter wollen wir Strategien erarbeiten, mit denen die Sportverbände ihre eigene Digitalisierung vorantreiben können», so Marco Meili.
Weitere Projekte angedacht
Unter dem Begriff «Kooperation» ist der Ausbau des Netzwerkes unter den Sportverbänden und zu Stakeholdern, wie der Politik, verstanden. «In den unsicheren Corona-Zeiten haben es viele Verbände schwer und fragen sich: Wie weiter?», sagt Christian Koch. Hier kann die IG als Anlaufstelle dienen und können kooperativ Lösungen gefunden werden. «Mit dem Thema ‹Verbandsresilienz in Krisenzeiten› nehmen wir uns dieser Thematik im nächsten Sportdialog Ende Oktober an. Was bräuchte es, um gestärkt aus Krisen hervorzugehen, und welche Strategien sind erfolgreich? Darüber möchten wir uns austauschen», sagt Marco Meili.
Zudem schwebe der IG Sport Aargau vor, mit anderen kantonalen Interessengemeinschaften in einen losen Verbund zu treten. «Im Aargau befinden wir uns in einer komfortablen Lage. Dank der breiten Unterstützung des Kantons können wir unsere Projekte und Visionen vorantreiben und wegweisend vorausgehen», so Jörg Sennrich. In einem Netzwerk verschiedener IGs wäre es spannend, zu erfahren, welche Wege in anderen Kantonen beschritten werden. «Es würde darum gehen, Best-Practice-Modelle auszutauschen und diese auf die eigene Sache umzumünzen.» Denn, so die Bergsteigerweisheit des österreichischen Kletterers und Erstbezwingers der Eigernordwand Heinrich Harrer: «Um die Berge herumgehen ist genauso wichtig, wie auf deren Gipfel zu steigen.»