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Melanie Maurer gewinnt die Langdistanz-Weltmeisterschaft im Duathlon

von Peter Arnold – 4. September 2022

Siegerin Melanie Maurer überquert die Ziellinie am Powerman Zofingen

Bild: Powerman Zofingen

Die Schweizerin Melanie Maurer gewann die Langdistanz-Weltmeisterschaft im Duathlon in Zofingen. Die in der Region aufgewachsene Lokalmatadorin stand am Sonntag erstmals ganz zuoberst auf dem Podest. Damit ist ein Traum von ihr in Erfüllung gegangen. Bei den Elite-Männern holte der Franzose Matthieu Bourgeois den WM-Titel. 

Endlich hat sie es geschafft: Melanie Maurer holt an der Duathlon-Weltmeisterschaft, die am 4. September 2022 zum 14. Mal in Zofingen stattgefunden hat, die Goldmedaille in der Langdistanz (10 km Laufen, 150 km Radfahren, 30 km Laufen). Damit krönte die Schweizerin eine optimal verlaufene Saison. Im Frühjahr wurde Maurer bereits in Dänemark Siegern in der Mitteldistanz-Weltmeisterschaft. Maurer im Statement nach dem Rennen: «Ich dachte immer: Wenn ich in Zofingen den WM-Titel hole, dann höre ich auf. Jetzt weiss ich nach dieser tollen Saison nicht, ob ich tatsächlich aufhören soll.» Im vergangenen Jahr musste Maurer wegen Unterkühlung aufgeben. 

«Ich dachte immer: Wenn ich in Zofingen den WM-Titel hole, dann höre ich auf. Jetzt weiss ich nach dieser tollen Saison nicht, ob ich tatsächlich aufhören soll.»

Melanie Maurer, Siegerin Powerman Zofingen

Diesmal waren die Wetterbedingungen am Powerman Zofingen optimal, es war überwiegend sonnig: Am Morgen, am Start, lagen die Temperaturen bei 13 Grad, am Nachmittag war es 26 Grad warm. Rund 400 Athleten nahmen am Sonntag an den Wettkämpfen teil.

Vorjahressiegerin wurde Dritte

Die Vorjahressiegerin Merle Brunnée (DE) wurde Dritte, die Dänin Lotte Claes Zweite. Melanie Maurer und Lotto Claes führten auf der Laufstrecke das Teilnehmerfeld an, gefolgt von Merle Brunnée (DE), Antonia Luchini (AT), Sarah Noemi Frieden (CH), Ann Schoot Uiterkmap (NL) und Katrin Esefeld (DE). Die Abstände waren zunächst klein. Dies änderte sich im Verlauf des Rennens. Nach rund zwei Stunden waren Maurer und Claes weiter an der Spitze. Auf der Radstrecke folgte Merle Brunnée (DE) mit vier Minuten Abstand. Zwischenzeitlich hat Brunnée auf der Radstrecke die Orientierung verloren und verlor wertvolle Zeit. Sarah Noemi Frieden (CH) folgte mit zehn Minuten und Antonia Luchini (AT) mit 12 Minuten Abstand. Katrin Esefeld (DE) ist bereits stark zurückgefallen: Ihr Abstand zur Spitze betrug 18 Minuten. Nina Zoller, Gewinnerin der WM im Jahr 2019, hatte sich zwar registriert, ging jedoch nicht an den Start. 

Nach 62 Kilometer setzten sich Maurer und Claes weiter ab und wechselten sich an der Spitze ab. Brunnée versuchte nochmals den Abstand zur Spitze zu verkürzen. Die Führungsgruppe war jedoch zu schnell unterwegs. Bis gegen Schluss vergrösserte sich der Abstand zur Spitze um zehn Minuten. Auf der letzten 30km langen Laufstrecke griff Maurer an und distanzierte ihre Konkurrentin Claes schliesslich um 4 Minuten. Sarah Noemi Frieden gab im Rennverlauf auf.

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Favoriten unter sich

Bei den Elite-Männern schienen die Favoriten ihrer Rolle gerecht zu werden. Auch nach knapp zwei Stunden war das Feld eng beisammen: Daan De Groot Daan (NL), Holbach Fabian (DE), Fabian Zehnder (CH), Michael Ott und Matthieu Bourgeois trennten nur wenige Minuten. Auch die weiteren Duathleten in den Top-Ten konnten sich weiter Chance auf einen Spitzenrang ausrechnen: Michael Pfanner (CH), Jens-Michael Gossauer (CH), Baptiste Domanico (FR), der letztjährige Sieger Seppe Odeyn (BE) und Richard Lustenberger (CH). 

Als die Elite die Laufstrecke in Angriff nahm, lagen Ott, Holbach, Bourgeois und Odeyin weiterhin nahe beisammen. Danach drehte Bourgeois auf und übernahm auf der anspruchsvollen 30 Kilometer langen Laufstrecke die Führungsposition. Im Statement sagte Bourgeois: «Weltmeister zu werden, ist ein grossartiges Gefühl. Früher habe ich vom Maillot Jaune der Tour de France geträumt; der WM-Titel ist allerdings auch toll.»

Short Distance: Schweizerinnen und Schweizer unter sich

Dass die Kurzdistanz – 10 km Laufen, 50 km Radfahren, 5 km Laufen – eine Schweizer Angelegenheit werden wird, war bereits vor dem Start klar: Das Teilnehmerfeld beschränkte sich mehrheitlich aus Athletinnen und Athleten aus der Schweiz. Die letztjährige Siegerin, Anna Zehnder, wurde Zweiter, wenige Sekunden hinter Desirée Knecht. Einen solchen knappen Ausgang hätte allerdings vermieden werden können. Offenbar wurde Zehnder von einem Streckenposten nicht richtig eingewiesen. Bei den Männern gewann der Schweizer Léon Koller. 

Siegerin Merle Brunnée am Powerman Zofingen

Bild: Powerman Zofingen

Da sie als Ärztin an der Universitätsklinik in Vollzeit und im Schichtwechsel arbeite, müsse sie flexibel bleiben und das Training um ihren Arbeitsalltag herum planen. «So versuche ich, mindestens 15 Stunden Training in der Woche einzuplanen.» Die Deutsche Spitzenathletin zog kürzlich die Lacher auf sich, als sie über ein weiteres Erlebnis vom letztjährigen Powerman Zofingen berichtete: Ihr sei es im vergangenen Jahr während des Rennens lange nicht bewusst gewesen, weshalb ein Helikopter über ihr schwebte. Die Assistenzärztin ging davon aus, dass es sich um einen medizinischen Notfall handle. «Erst kurz vor dem Ziel realisierte ich, dass der Helikopter wegen TV-Aufnahmen ständig in meiner Nähe flog», sagte Brunnée.

Mit Daan De Groot ist zu rechnen

Aufgrund der Resultate der Mitteldistanz-WM in Viborg im Mai scheint Daan De Groot (Niederlande) gut in Form zu sein. Er kam auf den 8. Rang. An der Kurzdistanz-WM in Rumänien im Juni erreichte er den 7. Rang. 2019 holte Daan De Groot am Powerman Zofingen über die Langdistanz die Bronzemedaille. Sieger in Viborg wurde übrigens Ondrej Kubo (Slowakei). Aufs Podest schafften es auch Simon Jørn Hansen (Dänemark) und Kenneth Vandendriessche (Belgien). Gute Resultate erzielten die Schweizer Michael Ott (13), Fabian Zehnder (14), Richard Lustenberger (16), Michael Pfanner (17) und Andreas Kälin (19). Sie alle sind in Zofingen bekannte Gesichter und dürften mehrheitlich am 4. September an den Start gehen. 

Hervorragend schlugen sich die Schweizerinnen in Viborg: Melanie Maurer holte die Gold-Medaille, Sarah Noemi Frieden Bronze. Sarah Noemi Frieden, welche letztes Jahr in Zofingen Bronze gewann, hat verschiedentlich erklärt, wieder in Zofingen dabei sein zu wollen. Melanie Maurer, welche 2019 in Zofingen Vize-Weltmeisterin wurde und letztes Jahr aufgeben musste, liess sich bis zuletzt nicht in ihre Karten blicken. Die aktuelle Duathlon-Weltrangliste wird von Melanie Maurer angeführt, auf dem vierten Platz befindet sich Sarah Noemi Frieden. Auf Rang 47 ist derzeit Anna Zehnder und auf Rang 62 Nina Zoller, die Weltmeisterin von 2019.  Bei den Elite Männern wird die Duathlon-Weltrangliste angeführt vom Belgier Angelo Vandecasteele, vor Daan De Groot (Niederlande) und Arnaud Dely (Belgien). Die besten Schweizer befinden sich auf Rang 14 (Richard Lustenberger), 16 (Jens-Michael Gossauer) und 17 (Michael Ott). 

 

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