AG01 Michelle Heimberg

Michelle Heimbergs historische Finalqualifikation in Tokio

von Fabio Baranzini – 13. Januar 2022

Wasserspringerin Michelle Heimberg in Aktion an den Olympischen Spielen in Tokio

Bild: Keystone

Die 21-jährige Wasserspringerin Michelle Heimberg aus Fislisbach hat in diesem Jahr mit dem Vize-EM-Titel vom 1m-Brett und der Finalteilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio vom 3m-Brett gross aufgetrumpft. Sie ist nominiert für die Wahl zur Aargauer Sportlerin des Jahres 2021. 

Michelle Heimberg hat in dieser Saison erneut Historisches geschafft. Die 21-Jährige aus Fislisbach hat es als erste Schweizerin überhaupt geschafft, sich für den Final einer Einzelkonkurrenz im Wasserspringen an den Olympischen Spielen zu qualifizieren. «Es ist mega cool, dass ich das erreicht habe. Das zeigt auch dem Nachwuchs in der Schweiz, dass es möglich ist, sich im Wasserspringen für einen Olympia-Final zu qualifizieren», so Heimberg.

«Die Olympischen Spiele waren ein einzigartiges Erlebnis für mich.»

Michelle Heimberg, Wasserspringerin

Die Olympischen Spiele waren für Michelle Heimberg aber nicht nur aus sportlicher Sicht ein Erfolg. «Die Spiele waren ein einzigartiges Erlebnis für mich. Ich weiss, dass die Atmosphäre der Olympischen Spiele in Tokio nicht so richtig aufgekommen ist, weil keine Zuschauer zu den Wettkämpfen zugelassen waren und wir uns primär in unserer Bubble bewegen durften. Der Umgang unter den Wasserspringern war aber sehr familiär. Das hat mir geholfen, meine beste Leistung abzurufen.»

Die Aargauer Olympia-Teilnehmerin Michelle Heimberg, portraitiert nach einem gemeinsamen Interview mit Elena Quirici (nicht im Bild), am 27. August 2021 in Brugg.

Bild: Severin Bigler

Zwei Monate Auszeit

Nach der Rückkehr aus Tokio brauchte Michelle Heimberg dann aber erstmals Zeit für sich. Sie gönnte sich eine zweimonatige Auszeit. «Ich habe während fünf Jahren all meine Energie in das Projekt Olympische Spiele gesteckt. Als ich nach Tokio wieder Zuhause war, fragte ich mich – was jetzt? Diese zweimonatige Pause war mega wichtig für mich, um runterzufahren. Ich war viel wandern und habe Zeit mit Familie und Freunden verbracht», erzählt Michelle Heimberg, die in diesem Jahr nicht nur im Olympiafinal stand, sondern auch die Silbermedaille an den Europameisterschaften vom 1m Brett gewann.

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In den zwei Monaten Auszeit stand Michelle Heimberg kein einziges Mal auf dem Sprungturm. Auch im Wasser war sie nie. «Ausser im Wellness», sagt sie lachend. Nach den zwei Monaten kehrte die Aargauer Wasserspringerin langsam wieder in den Trainingsalltag zurück. Mittlerweile hat sie längst wieder ihr normales Trainingspensum erreicht. «Die Motivation und die Leidenschaft fürs Wasserspringen sind wieder voll da.»

Paris 2024 im Visier

Das Programm von Michelle Heimberg ist bereits jetzt auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris ausgerichtet. Dort möchte die 21-Jährige noch einmal angreifen können und von den Erfahrungen aus Tokio profitieren. «Dass es mir schon bei den ersten Olympischen Spielen fürs Finale gereicht hat und das obwohl ich mit 21 noch ein paar Jahre vom optimalen Alter für Wasserspringerinnen entfernt bin, stimmt mich sehr zuversichtlich für Paris», sagt Michelle Heimberg.

Wasserspringerin Michelle Heimberg in Aktion an den Olympischen Spielen in Tokio

Bild: Keystone

Für die Teilnahme in Paris trainiert Heimberg, die in Zürich studiert, drei Tage pro Woche in Zürich und deren zwei in Bern. Zudem hat sie mit dem Schwimmclub Thun eine neue Heimat gefunden, nachdem sie ihren früheren Club und Trainingsort Genf vor knapp einem Jahr verlassen hatte. «Thun ist ein toller Verein, der mich super unterstützt. Gerade im Sommer werde ich dann auch regelmässig dort trainieren, da sie eine moderne Trocken-Sprunganlage haben. Letztlich ist die Vereinszugehörigkeit aber nicht entscheidend. Ausser bei den Schweizer Meisterschaften trete ich ja immer für die Schweiz an und nicht für einen Verein.» Im nächsten Jahr wird das voraussichtlich bei den Weltmeisterschaften in Japan und den Europameisterschaften in Rom der Fall sein.

Videobotschaft von Michelle Heimberg

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