Sport Gala

«Nils ist jemand, der jeden Tag alles gibt, um seine Ziele zu erreichen»

von Fabio Baranzini – 10. Februar 2024

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Svenja Appenzeller war selbst viele Jahre als Judoka national und international unterwegs und hat dadurch auch Nils Stump kennengelernt. Seit mittlerweile sieben Jahren sind die beiden ein Paar und sie verfolgt und unterstützt die Karriere von Nils aus nächster Nähe.

«Ganz ehrlich, ich weiss gar nicht mehr so genau, wann ich Nils zum ersten Mal gesehen habe. Das ist sicher schon mehr als 15 Jahre her. Wir haben damals beide im Judoclub Uster trainiert, wo wir unsere Karrieren lanciert haben. Richtig kennengelernt haben wir uns dann aber erst ein paar Jahre später im Regionalen Leistungszentrum, wo wir beide trainiert hatten. Ein Paar geworden sind wir dann nochmals ein paar Jahre später, als ich meine Karriere bereits beendet hatte.

«Judo ist das Wichtigste im Leben von Nils, dem ordnet er alles unter.»

Svenja Appenzeller, Freundin von Nils Stump

Für unsere Beziehung ist es aber sicherlich wertvoll, dass ich den Judosport kenne und weiss, was es braucht, um im Judo erfolgreich zu sein. Ich weiss, dass Judo der Beruf von Nils ist, der für ihn extrem wichtig ist. Ich weiss, dass er viel Zeit investieren muss, wenn er seine Ziele erreichen will, und dass er nicht einfach sagen kann, dieses Training lasse ich heute weg. Judo ist das Wichtigste im Leben von Nils, dem ordnet er alles unter. Entsprechend bleibt nicht mehr viel Platz für anderes. Dieses Verständnis meinerseits hilft unserer Beziehung sicher und ich versuche, ihn so gut es geht zu unterstützen. Eines mache ich aber sicher nicht: Judotechnisch rede ich ihm nicht drein. Dafür hat er seine Trainer – das soll er mit ihnen anschauen.

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Nils arbeitet schon seit vielen Jahren sehr hart für seinen Erfolg. Er wurde jedes Jahr ein wenig besser und hat sich Schritt für Schritt der Weltspitze angenähert. Diese harte Arbeit hat sich jetzt im vergangenen Jahr so richtig bezahlt gemacht. Besonders freut mich, dass es nicht nur einmal bis zum Schluss funktioniert hat, sondern dass er im letzten Jahr mit dem Grand Slam Titel in Tel Aviv und dem Weltmeistertitel gleich zwei richtig grosse Wettkämpfe gewinnen konnte. Das zeigt, dass es definitiv keine Glückstreffer waren, sondern dass Nils mittlerweile an der Weltspitze angekommen ist und die Besten schlagen kann. Das hat er sich auch verdient. Denn Nils ist jemand, der jeden Tag alles gibt, um seine Ziele zu erreichen. Er lässt nie ein Training aus und ist immer motiviert. Auch die vielen Reisen, die für die Trainingslager und die Turniere anfallen, stören ihn nicht. Er hat sich noch nie über die Reiserei beklagt, obwohl es teilweise sicherlich mühsam ist. Nils lebt seinen Traum vom Judoprofi und schätzt das sehr – mit allem, was dazugehört.

Judoka Nils Stump in Aktion

Bild: Emanuele Di Feliciantonio

Ich bin überzeugt, dass diese Leidenschaft für den Sport der Hauptgrund ist, weshalb Nils so erfolgreich ist. Die Leidenschaft in Kombination mit seinem Ehrgeiz und seiner Disziplin. Das sind für mich seine grössten Stärken. Das hat er auch in den letzten Wochen und Monaten wieder bewiesen. An den Europameisterschaften im November ist es ihm nicht nach Wunsch gelaufen. Er hat sich im Kampf an der Schulter verletzt. Schnell war klar, dass eine Operation nötig sein wird und dass er länger pausieren muss. Aber auch damit hat er nicht gehadert. Obwohl er ja eigentlich super in Form war und die Verletzung zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt gekommen ist – gerade auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Paris in diesem Jahr. Nils ist auch diese Situation mega professionell angegangen, hat alles Notwendige schnell organisiert und schon direkt nach der Operation wieder vorwärtsgeschaut und nach Möglichkeiten gesucht, wie er den Rehabilitationsprozess optimieren kann.»

Nils‘ Erfolge 2023

  • Weltmeister als erster Schweizer Judoka
  • Grand Slam Sieger in Tel Aviv als erster Schweizer Judoka
  • Dritter am Grand Slam in Tashkent