AG04 Nora Meister

Nora Meister ist trotz Trainingsrückstand richtig durchgestartet

von Fabio Baranzini – 27. Januar 2022

Schwimmerin Nora Meister in Aktion an den Paralympics in Tokio

Bild: Keystone

Die 19-jährige Para-Schwimmerin Nora Meister aus Lenzburg brilliert in diesem Jahr mit drei EM-Medaillen, einem Weltrekord und einer Medaille an den Paralympischen Spielen in Tokio.  Sie ist nominiert für die Wahl zur Aargauer Sportlerin des Jahres 2021. 

Das Jahr 2021 war ein verrücktes Jahr für Nora Meister. Zuerst startete sie mit Trainingsrückstand in die neue Saison und am Ende konnte sie sich über insgesamt vier Medaillen an Grossanlässen und damit über ihr erfolgreichstes Jahr als Sportlerin überhaupt freuen. Doch der Reihe nach.

«Ich liebe das Schwimmen und habe es schon kurz nach den Spielen wieder vermisst.»

Nora Meister, Para-Schwimmerin

Die 19-jährige Lenzburgerin musste gleich zu Beginn des Jahres einen Rückschlag hinnehmen. Sie, die so gerne im Wasser ist und trainiert, musste dem Schwimmbecken fernbleiben. Der Lockdown machte ihr einen Strich durch die Rechnung. «Als ich wieder loslegen konnte, merkte ich schon, dass ich einen Trainingsrückstand hatte aus dem Jahr 2020», blickt sie zurück.

Portraitbild von Para-Schwimmerin Nora Meister

Bild: Swiss Paralympic

Beeindruckende EM in Portugal

Doch bereits bei den Europameisterschaften, die Mitte Mai in Portugal stattfanden, hatte Nora Meister diesen Rückstand wieder wettgemacht. Ja mehr als das. Sie schwamm über 400m Freistil einen neuen Weltrekord und krönte sich zur Europameisterin. Zudem gewann sie auch Gold über 100m Rücken und Silber über 100m Freistil. Eine mehr als beeindruckende Ausbeute.

Und auch für Nora Meister selbst waren es ganz besondere Titelkämpfe. «Es waren die ersten grossen Rennen nach Corona. Das war etwas ganz Besonderes. Dass ich dort wieder so stark schwamm, kam schon etwas überraschend. Darum ist die EM für mich ein absolutes Highlight in dieser Saison. Genau wie die Paralympischen Spiele – entscheiden kann ich mich aber nicht zwischen den beiden», sagt Nora Meister.

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Alles eine Nummer grösser

Mit der Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Tokio ging für die junge Lenzburgerin, die aktuell die Sportklasse an der Alten Kantonsschule in Aarau besucht und beim SC Aarefisch trainiert, ein Traum in Erfüllung. Sie erreichte damit ein Ziel, das sie sich bereits im Alter von acht Jahren gesteckt hatte. Damals, als sie mit dem Schwimmen begann. Doch Nora Meister nahm nicht einfach nur an den Paralympischen Spielen teil. Sie zeigte dort erneut ihr ganzes Können und schwamm über 400m Freistil zu Bronze. Ein weiterer Meilenstein in ihrer noch jungen Karriere.

Doch die Spiele in Tokio waren für Meister nicht nur aus sportlicher Sich ein einmaliges Erlebnis. Das ganze Drumherum war eine Nummer grösser als alles, was die junge Aargauerin zuvor erlebt hatte. «Alles war riesig – die Essenshalle, die Auswahl beim Essen, das Olympische Dorf und auch die Schwimmhalle. Ich habe noch nie eine so grosse Tribüne in einer Schwimmhalle gesehen. Selbst das Schwimmen an den Wettkämpfen fühlte sich irgendwie anders an. Warum genau, kann ich nicht sagen», versucht Meister das Erlebte in Worte zu fassen.

Portraitbild von Para-Schwimmerin Nora Meister

Bild: Keystone

Unfreiwillige Pause

Wieder zurück in der Schweiz, war das Interesse an ihrer Person gross. Verschiedenste Interviewanfragen und Einladungen an Veranstaltungen warteten auf Nora Meister. Aber auch die Schule wartete. «Ich musste einiges nachholen», sagt sie lachend. Und natürlich stand auch weiterhin das Training auf dem Programm. Aber das war kein Problem für Nora Meister. «Ich liebe das Schwimmen und habe es schon kurz nach den Spielen wieder vermisst.»

Im Moment kann Nora Meister aber nicht wie gewünscht trainieren. Diesmal ist es nicht der Lockdown, der ihr einen Strich durch die Rechnung macht, sondern eine Verletzung. Sie musste sich Mitte Dezember am Ellbogen operieren lassen. Aber vielleicht ist das ja ein gutes Omen für 2022. Denn auch das äusserst erfolgreiche Jahr 2021 von Nora Meister begann mit einer unfreiwilligen Pause.

Videobotschaft von Nora Meister

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