AargauTopSport

Schweizer Weltmeisterinnen am Start und steigende Teilnehmerzahlen

von Raphael Galliker – 29. August 2023

Bild: Powerman Zofingen

Die diesjährige Duathlon WM in Zofingen, die zu den «AargauTopSport»-Events zählt, verspricht Hochspannung. Bei den Männern gehen am 3. September voraussichtlich die Weltmeister der letzten zwei Austragungen an den Start. Auch bei den Frauen kämpft ein absolutes Top-Teilnehmerfeld um den Duathlon-Weltmeistertitel über die Langdistanz.

Die 10 Kilometer Laufen, 150 Kilometer Velofahren und nochmals 30 Kilometer Laufen in und rund um Zofingen bedeuten den härtesten, aber auch schönsten Duathlon der Welt. Bereits zum 15. Mal – notabene zum 12. Mal in Serie – wurde die WM an den gleichen Ort vergeben, was einmalig ist für den Triathlon- und Duathlon-Sport. Obwohl viele bekannte Gesichter am 34. Powerman Zofingen mit dabei sein werden, wird das Rennen für alle eine ganz neue Erfahrung. Das Streckenkonzept ist in diesem Jahr nämlich neu.

«Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir heuer eine Zunahme von fast 30 Prozent bei den Teilnehmenden.»

Stefan Ruf, OK-Präsident Powerman Zofingen

Natürlich führen die erste Laufstrecke und auch die zweite nach dem Velofahren über den Zofinger Hausberg Heitern. Die Strecken sind leicht länger und haben im Gegenzug weniger Höhenmeter. Hinzu kommen der neue Standort der Wechselzone auf der Schützenwiese und das Ziel direkt vor dem Kunsthaus. Gemäss OK-Präsident Stefan Ruf wird dadurch der Powerman sowohl für die Teilnehmer als auch für die Zuschauer noch attraktiver. «Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir heuer eine Zunahme von fast 30 Prozent bei den Teilnehmenden», verkündete Ruf stolz. «Somit erwarten wir am kommenden Wochenende an die 800 Teilnehmenden. In einem Jahr dürften wir dann die 1‘000er-Marke wieder knacken und an die Zeiten vor der Pandemie anknüpfen.»

Der Powerman Zofingen 2023 im Livestream

Odeyn will zurück aufs Podium

Schon sicher ist hingegen, dass mehrere Titelanwärter in Zofingen dabei sind. Seppe Odeyn strebt nach seinen WM-Titeln 2016 und 2021 wieder eine Medaille an. Der Belgier befindet sich derzeit auf dem 2. Platz der Duathlon-Weltrangliste und will nach Platz 4 im letzten Jahr zurück aufs Podium, wenn möglich auf das oberste Treppchen. «Anfang Jahr hatte ich ein bisschen Probleme wegen einer Verletzung. Beim Ironman auf Lanzarote wurde ich Zwölfter und beim Ironman Switzerland kam ich auf den 22. Platz», erzählt der 36-jährige. «Ich erwarte wegen der Streckenänderung mit weniger Höhenmetern ein schnelleres Rennen, aber der Powerman Zofingen bleibt ein spezielles und brutales Rennen, wo nur der Beste an diesem Tag gewinnen kann», so Odeyn.

Bild: Powerman Zofingen

Bourgeois ist in Form

Konkurrenz im Kampf um den WM-Titel kriegt der Belgier natürlich vom Titelverteidiger Matthieu Bourgeois. Der 28-jährige Franzose bezeichnete seinen letztjährigen Sieg in Zofingen als Karrierehöhepunkt. Kein Wunder ist der aktuelle Leader der Duathlon-Weltrangliste gewillt, seinen WM-Titel zu verteidigen. «Wegen seines Rufs und seiner tollen Organisation ist der Powerman Zofingen ein wichtiger Lauf in meinem Wettkampfkalender», sagt Bourgeois. «Die Titelverteidigung wird dieses Jahr schwierig, wenn ich auf die Teilnehmerliste blicke.» Was die Form anbelangt, scheint der Franzose aber auf Kurs. «Ich habe den Eindruck, dass ich stärker bin als letztes Jahr. Diese Saison und auch das Training liefen bisher gut. Ich wurde französischer Meister über die Duathlon-Langdistanz.»

Ein Schweizer will ebenfalls ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden. Gemeint ist der zweifache Duathlon-Vizeweltmeister Jens-Michael Gossauer. Im letzten Jahr biss er sich durch das Rennen und landete auf dem 6. Rang. Viel Durchhaltewillen brauchte Gossauer auch in der aktuellen Saison. «Diese war bisher durchzogen. Anfang Jahr verursachte ein Radsturz bis in den Frühling hinein Rückenbeschwerden und in den Monaten Mai und Juni hatte ich dieses Jahr intensive Allergieprobleme durch die starke Pollenbelastung. So konnte ich in der ersten Jahreshälfte nicht wie gewünscht trainieren.» Seit Juli sieht es aber wesentlich besser aus mit der Vorbereitung auf den Powerman: «Ich war den ganzen Juli in Davos, wo ich zu Fuss und mit dem Mountainbike viel auf den Trails unterwegs war. Ich bin zuversichtlich, dass meine Form am Powerman auf dem Höhepunkt sein wird.»

Siegerin Melanie Maurer überquert die Ziellinie am Powerman Zofingen

Bild: Powerman Zofingen

Brunnée will zweiten Titel

Bei den Frauen steigt die Siegerin von 2021 und letztjährige Dritte, Merle Brunnée, als Topfavoritin ins Rennen. Die 28-jährige Deutsche wird mit viel Selbstvertrauen an den Start gehen. «Die Saison war bislang voller Höhepunkte. Mit Bestzeiten im Halbmarathon und beim 10 km-Lauf, einem deutschen Vizemeister-Titel im Mitteldistanz-Duathlon und meinen ersten erfolgreichen Strassenradrennen bin ich optimistisch, dass ich auch in Zofingen gute Leistungen bringen kann», fasst Brunnée ihre bisher erfolgreiche Saison zusammen. Angesprochen auf die neue Strecke meint die Ärztin am Uniklinikum in Heidelberg: «Im Rennen werden sich die Muskeln wahrscheinlich über weniger Höhenmeter freuen – auch wenn mir die steilen Anstiege in der Vergangenheit gut gelegen haben.» Die Deutsche freut sich auf das intensive und gut organisierte Rennen in Zofingen und holt sich den letzten Schliff dafür in einem Trainingslager im Engadin.

Maurers Teilnahme unsicher

Ob die Titelverteidigerin Melanie Maurer dieses Jahr an den Start gehen und Merle Brunnée herausfordern kann, ist noch unklar. Die gebürtige Wikonerin laboriert schon seit längerem an einer Verletzung. «Aufgrund meiner Fussverletzung, welche noch immer nicht ganz ausgeheilt ist, bleibt meine Teilnahme am Powerman Zofingen unsicher. Ich werde erst kurz vor dem Rennwochenende entscheiden, ob ich über die Kurz- oder Langdistanz an den Start gehe», erklärt die 35-jährige amtierende Langdistanz-Duathlon-Weltmeisterin.

In Zofingen starten will ist die amtierende Vizeweltmeisterin Lotte Claes. Die Belgierin fuhr in diesem Sommer in Spanien die Vuelta der Frauen und belegte dort Rang 4. Ausserdem erreichte sie am Duathlon auf der französischen Alpe d’Huez Rang 3. Die Formkurve der 30-Jährigen im Hinblick auf Zofingen scheint also zu stimmen.

Petra Eggenschwiler startet

Eine Hammer-News gab es einen Tag nach der offiziellen Medienkonferenz des Powerman Zofingen. Als Expertin fürs TV-Team beim Powerman Zofingen angefragt meinte Petra Eggenschwiler. «Das geht nicht, denn ich starte in Zofingen selbst über die Langdistanz.» Das sei eine spontane Entscheidung gewesen. «Als ich diesen Frühling mein Training in Angriff nahm und viele Laufkilometer absolvierte, dachte ich, es wäre doch cool, wieder einmal in Zofingen zu starten.» Anfangs Sommer verletzte sich die 35-jährige Laupersdörferin, die mittlerweile in Solothurn wohnt, am Fuss. «Ich erholte mich aber schnell von dieser Verletzung.» Mit Platz 5 am Ironman Lanzarote, Rang 2 beim Triathlon de l’Alpe d’Huez und dem vierten Triumph beim Inferno-Triathlon habe sie ihre Saisonziele bereits erreicht.

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