Sport Gala

«Wir wollten diesen Titel unbedingt»

von Fabio Baranzini – 14. Februar 2025

Portraitbild des Curlingteam Tirinzoni

Bild: Anil Mungal

Am 14. April 2024 haben die Curlerinnen des CC Aarau zum ersten Mal das Jahresabschlussturnier «Players’ Championship» gewonnen, an dem die besten zwölf Teams des Jahres teilgenommen haben. Wir blicken mit Carole Howald auf diesen Tag zurück.

«Am Finaltag der Players’ Championship bin ich aufgewacht und fühlte eine mega Vorfreude. Ich war zugleich auch ein wenig aufgeregt. Es war daher super, dass der Final schon am Mittag angesetzt war und nicht erst am Abend. Unser Team war in einem Hotel untergebracht, das nur fünf Gehminuten von der Halle entfernt war, in der das Turnier ausgetragen wurde. Entsprechend hatten wir am Morgen keinen Stress, konnten ausschlafen und trafen uns dann zum gemeinsamen Frühstück. Wir haben im Hotelzimmer gegessen, wo wir einen Kühlschrank, einen Toaster und eine Kaffeemaschine hatten. Beim Essen haben wir uns ein wenig ausgetauscht, aber das bevorstehende Finalspiel gegen das Team Wrana aus Schweden war kein grosses Thema.

«Da wir pro Jahr über 100 Spiele bestreiten, war die Taktik-Besprechung eine kurze Sache.»

Carole Howald, Curlerin Team Tirinzoni

Gut eine Stunde vor Spielbeginn trafen wir in der Halle ein. Dort zogen wir uns als erstes um und sprachen uns dann mit unserem Coach ab. Wir definierten dabei, wie unsere Taktik aussehen wird. Da wir pro Jahr über 100 Spiele bestreiten, war die Taktik-Besprechung eine kurze Sache, zumal wir eh nur die Vorgaben für die ersten beiden Ends definierten. Alles weitere entscheiden wir situativ je nachdem, wie das Spiel verläuft.

Anschliessend stand das individuelle Aufwärmen auf dem Programm. Selina und ich sind in unserem Team viel mit Wischen beschäftigt. Das heisst, dass wir Arme und Schultern intensiver aufwärmen müssen und auch die Besen vorbereiten. Vor jedem Spiel gibt’s ein neues Besenkissen. Alles in allem dauerte das Aufwärmen rund zwanzig Minuten. Danach durften wir aufs Eis und hatten 16 Minuten Zeit, damit jede von uns ein paar Steine spielen konnte. Das Aufwärmen fand gemeinsam mit dem gegnerischen Team statt und zwar direkt auf dem Feld, wo wir nachher auch das Finale austrugen. Das Einspielen auf dem Eis ist mega wichtig, damit wir sehen, wie sich die Steine auf dem Eis verhalten.

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Beim Final der Players’ Championship wurden alle Spielerinnen einzeln präsentiert und es gab eine kleine Show, bevor das Spiel losging. In der Anfangsphase des Finals waren wir sehr fokussiert und konzentrierten uns auf unsere Aufgabe. Nervös waren wir daher kaum. Die Nervosität kam erst auf, als wir realisierten, dass wir das Spiel gewinnen können. Das Finalspiel gegen das Team Wrana war speziell, denn wir hatten im Vorjahr beim selben Turnier das Finale gegen sie verloren. Nun wollten wir unbedingt gewinnen. Generell sind wir sehr schlecht im Verlieren (lacht). Deshalb haben wir uns gesagt, dass wir in diesem letzten Saisonspiel noch einmal alle Kräfte mobilisieren wollen, um zu gewinnen. Wir wollten diesen Titel unbedingt.

Das Finalspiel war sehr eng, wir hatten aber die Vorteile im letzten End auf unserer Seite. Das Team Wrana musste einen sehr schwierigen letzten Stein spielen, um noch ins Zusatzend zu kommen. Das schafften sie nicht und so konnten wir uns zum ersten Mal den Titel an der Players’ Championship sichern. Das war eine tolle Premiere und eine schöne Bestätigung – vor allem weil wir im Halbfinal das Team Holman schlagen und uns damit für die Niederlage im WM-Final revanchieren konnten.»

Die Erfolge des Team Tirinzoni 2024

  • Europameisterinnen
  • Vize-Weltmeisterinnen
  • Sieg an der Players’ Championship
  • Weltnummer zwei am Jahresende
  • Schweizer Meisterinnen