«Alle sollten die Chance ergreifen, wieder Sport zu treiben»

Christian, wie hast du die Auswirkungen der Coronakrise auf den Aargauer Sport in den letzten Wochen wahrgenommen?
Die Massnahmen des Bundesrats gegen die Ausbreitung des Coronavirus waren für den Aargauer Sport einschneidend. Aus der anfänglichen Schockstarre entwickelten aber viele Vereine und Sportbegeisterte neue Trainings- und Bewegungsformen. Da ist ein richtig kleiner Hype entstanden! Gross und Klein engagierten sich gemeinsam in digitalen Trainings und liessen den Sport im Aargau weiterleben. Besonders gefallen hat mir, dass ich auch auf meinen eigenen Velo- und Biketouren sehr viele Spaziergänger, Wanderer, Jogger und Biker angetroffen habe. Ich habe das Gefühl, dass sich sehr viel mehr Menschen in der wunderschönen Frühlingsnatur bewegt haben. Die Coronapandemie hat zudem bei einem grossen Teil der Bevölkerung die Bedeutung der Bewegung für das körperliche Wohlbefinden und die Zufriedenheit gestärkt.

Was habt ihr in der Sektion Sport unternommen, um die Aargauer Sportszene in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen?
Wir haben versucht, basierend auf den Lockerungen des Bundesrats, möglichst schnell die kantonalen Schutzkonzepte zu erarbeiten. Damit wollten wir möglichst vielen Betroffenen eine Orientierungshilfe geben. Wir haben auch bereits im Zuge der ersten Lockerungen vom 11. Mai die weiteren Sportanlagenbetreiber ermuntert, ihre Anlagen zu öffnen und damit das Sporttreiben wieder zu ermöglichen. Der Kanton Aargau hat dies mit seinen Anlagen konsequent getan. Unser Team von der Sektion Sport stand zudem stets mit verschiedenen Organisationen in Kontakt. Bei persönlichen Gesprächen und Besuchen haben wir festgestellt, dass die meisten Betreiber und Sportanbieter pragmatische Wege gefunden haben, die Schutzkonzepte umzusetzen und damit Sport und Bewegung zu ermöglichen. Ausserdem sind wir natürlich involviert in der Bearbeitung der Gesuche um finanzielle Unterstützung zur Abfederung der wirtschaftlichen Konsequenzen.

Die Lockerungen ab dem 6. Juni bringen die Sportszene einen grossen Schritt näher an die Normalität. Was erhoffst du dir von diesen Lockerungen?
Ich hoffe ganz fest, dass die Mitglieder der Vereine wieder in die Trainings strömen und so ihre Vereine wiederaufleben lassen. Ich freue mich auf die zahlreichen Wettkämpfe und Spiele, die wieder stattfinden können. Damit können auch die Emotionen, die der Sport bietet, wieder gelebt werden. Mehrere Monate war der Stillstand teilweise umfassend. Jetzt heisst es, aufbrechen in eine neue Normalität. Alle sollten die Chance ergreifen, wieder Sport zu treiben. Selbstverständlich immer noch unter Einhaltung der nach wie vor geltenden Schutzbestimmungen. Hier appelliere ich vor allem an den gesunden Menschenverstand und die Eigenverantwortung.

Mit den Pferderennen in Aarau, den Radsporttagen Gippingen und dem Swiss Bike Cup in Gränichen sind auch drei AargauTopSport-Events dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Glaubst du, dass in der zweiten Jahreshälfte die grossen Events wie der Powerman Zofingen, die EKZ Crosstour in Baden oder der Hallwilerseelauf stattfinden können?
Dazu bereits jetzt eine abschliessende Aussage zu machen, wäre zu gewagt. Natürlich hoffe ich fest, dass diese Veranstaltungen durchgeführt werden können. Die AargauTopSport-Anlässe sind die Aushängeschilder des Sportkantons Aargau. Sie tragen den Aargauer Sport weit über die Kantonsgrenze hinaus. Jedoch sind noch zu viele Faktoren ungewiss. Und wir müssen einsehen, dass wir uns aktuell in einer Zeit befinden, in der Regelungen und Vorgaben schnell angepasst werden. Das kann sich insbesondere auch auf Grossevents massiv auswirken.