Coronavirus
«Es wäre fatal, sich nicht mehr zu bewegen»
Bild: zur Verfügung gestellt
Seit gestern steht der Aargauer Sport aufgrund des Coronavirus still. Wir haben mit Christian Koch, Leiter der Sektion Sport des Kantons Aargau, über die aktuelle Situation, sowie über die Folgen der Absagen für Sportvereine und Veranstalter gesprochen.
Christian, wie schätzt du die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Aargauer Sportvereine ein?
Die Auswirkungen sind enorm. Mit der vom Bundesrat ausgerufenen «ausserordentlichen Lage» kommt der Vereinssport in unserem Kanton – und der ganzen Schweiz – komplett zum Erliegen. Gleichzeitig halte ich es für wichtig und absolut sinnvoll, dass alle Sportvereine in unserem Kanton die Bemühungen der Behörden, die Ausbreitung des Virus zu reduzieren, unterstützen und konsequent umsetzen und den Trainingsbetrieb einstellen. Die Sportvereine haben eine gesellschaftliche Verantwortung und müssen diese nun wahrnehmen, so unangenehm die Folgen auch sind.
Was sind das für Folgen?
Je nach Verein ist das ganz unterschiedlich. Neben dem Trainings- ruht auch der Meisterschaftsbetrieb, wie zum Beispiel bei Fussballvereinen oder Volleyballclubs. Andere waren mitten in den Vorbereitungen für saisonale Höhepunkte, wie die vielen Turnvereine in unserem Kanton. Alle müssen ihre Ziele revidieren oder gar streichen. Ist die Krise mal vorbei, muss man neue Spieldaten finden, Trainings neu aufsetzen und schliesslich müssen Mannschaften und Teams wieder zueinander finden. Man muss wieder fit werden und den ganzen Trainingsbetrieb wieder hochfahren. Das ist sehr einschneidend.
«Der Frühling ist ja bereits da, Laufen, Joggen oder Velofahren halte ich zum Beispiel für sinnvoll, vielleicht ist auch ein Besuch auf einem Vitaparcours möglich.»
Muss man denn in der aktuellen Situation ganz auf Bewegung verzichten?
Auf keinen Fall, das wäre fatal, sowohl für Erwachsene als auch für alle Kinder und Jugendlichen. Soweit es geht und es die Weisungen des Bundesrats zulassen, empfehle ich allen, sich weiterhin möglichst täglich aktiv zu bewegen. Das heisst konkret: Bewegung am besten alleine oder vielleicht zu zweit – unter Wahrung der Abstandsregel – und im Idealfall in der Natur, nicht in den Ballungszentren. Der Frühling ist ja bereits da, Laufen, Joggen oder Velofahren halte ich zum Beispiel für sinnvoll, vielleicht ist auch ein Besuch auf einem Vitaparcours möglich. Wen es trotz allem nicht nach draussen zieht, der soll in seiner Wohnung verschiedene Übungen machen, dazu gibt es bekanntlich zig sinnvolle Anleitungen auf Youtube und weiteren Plattformen.
Die aktuelle Situation führt dazu, dass unzählige Veranstaltungen im Sportbereich abgesagt werden. Das bringt einige Veranstalter in teilweise prekäre finanzielle Notlagen. Wie versucht man hier seitens Kanton zu unterstützen?
Dieser Situation ist sich der Kanton Aargau absolut bewusst. Vom Turnerabend bis zu grösseren und professionellen Sportveranstaltungen sind viele Veranstalter von finanziellen Einbussen betroffen. Gleichzeitig ist diese Situation nicht nur auf den Sportbereich beschränkt, auch Kulturveranstalter sind zum Beispiel betroffen. Noch ist es deshalb zu früh, um klare Aussagen machen zu können. Ich bin mir sicher, dass sich Bundesrat und die Kantonsregierungen dem Thema annehmen und bestmögliche Unterstützungslösungen suchen, sobald es die Situation zulässt. Bis dahin ist Durchhaltewillen gefordert.
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