Sport-Gala
«Ich will im Bodenkampf noch härter werden»
Bild: Pascale Alpiger
In unserer Portraitserie stellen wir die sechs Nominierten für die Wahl zum «Aargauer Sportler des Jahres» vor. Dazu gehört Schwinger Nick Alpiger aus Staufen, der im vergangenen Jahr sowohl seinen sportlichen Höhepunkt, als auch seine erste schwere Verletzung erlebt hat.
So viel wie in diesen Tagen kommt Schwinger Nick Alpiger selten zum Trainieren. Normalerweise ist der 23-Jährige jeweils von Montag bis Donnerstag auf der Baustelle anzutreffen, wo er als Maurer in einem 80-Prozent-Pensum arbeitet. Daneben reicht es für verschiedene Trainingseinheiten am Abend und an den Wochenenden. Aktuell dreht sich bei Nick Alpiger alles um den Sport. Im Januar und im Februar weilt er je drei Wochen in Magglingen, wo er zwei WKs als Spitzensportler in der Armee absolviert. «Es ist ein Privileg für mich, dass ich in Magglingen sein darf und mich so optimal auf die neue Saison vorbereiten kann», sagt er.
Die intensive Vorbereitung kommt für den jungen Schwinger aus Staufen genau zur richtigen Zeit. Denn noch immer befindet er sich nach seiner Verletzung – ein Sehnenriss in der Hüfte –, die er sich am Schwingfest auf dem Weissenstein zugezogen hat, im Aufbau. «Im Februar möchte ich wieder richtig schwingen können. Dann bleiben mir zwei Monate bis zum Saisonstart Ende März, um wieder zu meiner letztjährigen Form zu finden.»
«Ich wurde auf der Arbeit und auch in der Freizeit erkannt. Das ist ein schönes Gefühl, denn es ist eine Anerkennung für die Arbeit, die ich seit vielen Jahren ins Schwingen stecke.»
Bei der Arbeit erkannt
Und diese Form war richtig stark. Nick Alpiger gehörte zu den Aufsteigern der vergangenen Schwingsaison. Insgesamt gewann er acht Kränze, erreichte drei Mal den zweiten Platz und sicherte sich zwei Kranzfestsiege. Das Highlight: Der Sieg am Innerschweizer Schwingfest in Flüelen Anfang Juli. Nach diesem Erfolg wurde er gar als einer der Anwärter auf den Titel des Schwingerkönigs am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug gehandelt.
Und dank diesem Erfolg stieg auch das öffentliche Interesse. Plötzlich war Nick Alpiger nicht nur in Schwingerkreisen ein bekannter Mann. «Ich wurde auf der Arbeit und auch in der Freizeit erkannt. Das ist ein schönes Gefühl, denn es ist eine Anerkennung für die Arbeit, die ich seit vielen Jahren ins Schwingen stecke», so Alpiger. «Ich habe aber ein tolles Umfeld, das mich falls nötig abschirmen kann, wenn zu viele Anfragen kommen. Schliesslich muss ich mich in erster Linie auf den Sport konzentrieren.»
Aufgabe in Zug
Das tat Nick Alpiger auch nach seinem grossen Erfolg am Innerschweizer Schwingfest. Doch ausgerechnet zwei Wochen später schlug die Verletzungshexe zu. Am Bergfest auf dem Weissenstein verletzt er sich im Beckenbereich an der Sehne. Das Saisonhighlight – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug – war in Gefahr.
Bild: Pascale Alpiger
Doch Nick Alpiger schaffte es tatsächlich, sich zurückzukämpfen und war in Zug mit dabei. Mit einem Sieg über Topfavorit Samuel Giger eröffnete er das Fest fulminant. Doch im zweiten Gang geschah es: Die Sehne riss. Alpiger kämpfte weiter. Absolvierte alle vier Kämpfe am ersten Tag. Doch dann war Schluss. Am zweiten Tag konnte er nicht mehr weiterschwingen. «Dass ich das Fest nicht beenden konnte, tat schon sehr weh», blickt Alpiger zurück.
Besser auf den Körper hören
Wenige Tage später wurde der 23-Jährige operiert. Für Alpiger, der im Alter von sechs Jahren in Möriken beim Schwingclub Lenzburg erstmals im Sägemehl stand, war es die erste schwere Verletzung überhaupt. Eine ungewohnte Situation. «Ich musste mit dem Nordwestschweizerischen Schwingfest erstmals ein Kranzfest absagen. Das war nicht einfach. Denn die Rolle als Zuschauer ist nicht die Rolle, in der ich sein wollte. Aber das gehört auch zum Sport», blickt Alpiger zurück.
Jetzt arbeitet er intensiv dafür, dass er sich noch weiter verbessern kann. «Ich will im Bodenkampf noch härter werden. Da habe ich noch viel Potenzial», so Alpiger. «Ich versuche noch professioneller zu werden, damit ich meiner besten Leistung näherkomme. Dazu gehört aber auch, dass ich vermehrt auf meinen Körper höre und eine Pause zur Regeneration einlege oder gezielter trainiere.» Sollte Nick Alpiger dies gelingen, dann muss sich die Schwing-Konkurrenz in der kommenden Saison warm anziehen.
So funktioniert das Voting
Das Voting für die Wahl zum «Aargauer Sportler des Jahres» ist ab Samstag 22. Februar geöffnet. Das Online-Voting erfolgt über vote.aargauersport.ch und das SMS-Voting erfolgt für die Nummer 2222 mit dem Text: AGSPORT NR XY (Nummer der Nominierten / des Nominierten), Adresse des Teilnehmenden. Die Kosten pro SMS betragen Fr. 1.- Nick Alpiger hat die Nummer 02.